Nach der Degradierung von Michael Rensing ist die Torhüterposition beim FC Bayern aller Voraussicht nach vakant. Es gilt als unwahrscheinlich, dass er in der kommenden Saison zwischen die Pfosten des deutschen Rekordmeisters zurückkehrt. SPOX stellt die möglichen Kandidaten für das Bayern-Tor vor.
Beim 1:1 des FC Bayern München gegen den FC Barcelona im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League blieb Michael Rensing erneut nur die Zuschauerrolle.
Zum dritten Mal in Folge wurde Bayerns etatmäßige Nummer eins von Jürgen Klinsmann auf die Ersatzbank verbannt. Womit bei der Premiere in Barcelona und drei Tage später gegen Frankfurt noch niemand rechnete, ist Normalität geworden.
Rensings Weggang wahrscheinlich
Butt hat Rensing verdrängt. Klinsmann betont gebetsmühlenartig Rensings großes Potential und sagt ihm eine erfolgreiche Zukunft im Bayern-Trikot voraus. Wirklich überzeugt war er vom 24-jährigen Torhüter jedoch nie. Klinsmann wollte Jens Lehmann mit nach München bringen, scheiterte mit seinem Vorhaben aber am Veto des Aufsichtsrats.
Rensings Zukunft in München hängt maßgeblich von Klinsmann ab. Darf der Coach über die Saison hinaus bleiben, ist ein Weggang wahrscheinlich. Rensing hat geduldig das Ende der Kahn-Ära abgewartet und mehrere Angebote von anderen Vereinen ausgeschlagen, um endlich die Nummer eins zu werden. Umso heftiger trifft ihn die Degradierung zum Ersatzkeeper.
Klinsmann fordert "zwei, drei hochkarätige Spieler"
Unabhängig vom Ausgang der Saison und der Zukunft von Jürgen Klinsmann sehen die Bayern-Bosse in der Torhüterfrage Handlungsbedarf. Klinsmann fordert gar "zwei, drei hochkarätige Spieler". Allem Anschein nach wird einer der drei Neuen ein Keeper sein. Erste Kandidaten wurden bereits beobachtet, erste Kontakte geknüpft. Welche Torhüter stehen zur Auswahl und wer passt überhaupt in Klinsmanns Anforderungsprofil des modernen Keepers? Eine Auswahl.
Robert Enke (31/Hannover 96, Vertrag bis 2010)
Trainer Dieter Hecking hält nichts davon, "unseren besten Spieler ins Schaufenster zu stellen" und glaubt nicht, dass es für Enkes Karriere entscheidend sei, ob dieser mit seinem Klub international oder in der Bundesliga für Hannover spiele. Aber Enkes Ende bei 96 steht unmittelbar bevor. Doch der Nationalkeeper hat auch seinen Preis. Auf die Frage, ob eine Summe von fünf bis acht Millionen Euro als Ablöse realistisch seien, sagt Hannovers-Boss Martin Kind: "Das ist mir zu wenig." Das Feilschen um den 96-Schlussmann könnte also bei rund zehn Millionen Euro losgehen.
Über Enkes Klasse ist jeder Zweifel erhaben. Zudem träfe er in München einen guten Bekannten: Mit Bayern-Torwarttrainer Walter Junghans arbeitete Enke bei Benfica Lissabon zusammen.
DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke hält große Stücke auf Enke und könnte seinem Kumpel Klinsmann den Nationaltorhüter schmackhaft machen.
Carlos Kameni (25/Espanyol Barcelona, Vertrag läuft aus)
Laut "Sport-Bild" haben die Bayern Kameni mehrmals beobachten lassen. Bayerns Ex-Torwarttrainer Sepp Maier sagte, dass Kameni bereits vor der Saison in München im Gespräch war. Der 25-Jährige ist einem Wechsel nicht abgeneigt. "Bayern ist ein Klub mit großer Tradition dank Spielern wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier oder Lothar Matthäus. So eine Topmannschaft ist auf jeden Fall ein Thema für mich", sagte Kameni der "Sport-Bild".
Für Kameni spricht sein auslaufender Vertrag, gegen ihn seine Defizite in der Strafraumbeherrschung und sein aufbrausendes Gemüt. Im Januar würgte Kameni einen Fan, weil dieser ihn nach einem Fehler gegen Bilbao aufgefordert hatte, seinen Vertrag nicht zu verlängern. "Was willst du? Willst du sterben?", schrie Kameni, bevor Mitspieler den Zwist beendeten.
Sebastien Frey (29/AC Florenz, Vertrag bis 2013)
Frey ist ein guter Fußballer und stark im Abfangen von Flanken. Damit kann man bei Klinsmann punkten. Auf der Linie gibt es aber sicher bessere Torhüter. Zudem wäre Frey teuer, sein Marktwert liegt bei über zehn Millionen Euro.
Rene Adler (24/Bayer Leverkusen, Vertrag bis 2012)
Adler kann mit beiden Füßen chirurgisch genaue Pässe schlagen und beteiligt sich bei Bayer mitunter am Aufbauspiel. Seine Nerven hat der 24-Jährige aber nicht immer im Griff.
Gianluigi Buffon (31/Juventus Turin, Vertrag bis 2013)
Turins Präsident Giovanni Cobolli Gigli erklärte zudem, über einen Verkauf des Weltmeisters bei entsprechenden Angeboten nachzudenken. Um Buffon zu bekommen, dürften allerdings 25 Millionen Euro kaum reichen.
Guillermo Ochoa (23/CF America/Mexiko, Vertrag bis 2010)
Bei Bayern würde Ochoa einem Landsmann begegnen. Co-Trainer Martin Vasquez hat neben dem amerikanischen auch den mexikanischen Pass. Ochoas Marktwert liegt bei fünf Millionen Euro.
Samir Handanovic (24/Udinese Calcio, Vertrag bis 2012)
Nahm in den vergangenen Jahren eine stetige Entwicklung und wurde auch bereits bei Juve als Buffon-Nachfolger gehandelt. Ist mit seinen 1,93 m ein Hüne und verfügt über großartige Reflexe auf der Linie. Ist auch einer der Garanten dafür, dass Slowenien in der WM-Qualifikation noch im Rennen ist.
Artur Boruc (29/Celtic Glasgow, Vertrag bis 2011)
Bei der WM in Deutschland zeigte er gegen die deutsche Nationalmannschaft etliche Glanzparaden und hielt sein Team im Spiel. Doch Boruc leistet sich auch unverzeihliche Aussetzer. So zum Beispiel beim WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland, als er unbedrängt über den Ball trat.
Sein Marktwert liegt bei geschätzten zehn Millionen Euro. Zudem war nach englischen Medienberichten der FC Bayern schon im Sommer 2008 an dem Celtic-Keeper dran.
Volkan Demirel (27/ Fenerbahce Istanbul, Vertrag läuft aus)
Wäre am Ende der Saison ablösefrei zu haben, da sein Vertrag am Ende der Saison ausläuft. Fraglich ist jedoch, ob die Bayern-Bosse ihm das Vertrauen schenken, da Demirel als überaus temperamentvoll gilt und sich bereits die ein oder andere Rote Karte eingehandelt hat.
Der Kader des FC Bayern im Überblick
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