Der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart eröffnen am Freitagabend die neue Bundesliga-Saison. Endlich geht's wieder los! Mit dabei auch jede Menge Zugänge. Und das sind die 15 heißesten Hochkaräter...
Lucas Barrios (24, Borussia Dortmund): Kam für 4,2 Millionen Euro von Colo Colo (Chile). Welttorjäger 2008 (37 Tore in 38 Spielen). Soll Alex Frei ersetzen. El Pantera (der Panther) ist beidfüssig, schnell, trickreich und trotz seiner Körpergröße von 1,89 m extrem wendig. Schoss im Pokal in Weiden sein erstes Pflichtspieltor, vergab aber viele Chancen. Barrios: "Ich vertraue auf die Liebe zu drei Dingen." An seiner Goldkette baumeln drei Anhänger: ein Kreuz (stellvertretend für Gott), ein Ball (für Fußball) und ein kleiner Junge für seinen Sohn Thomas.
Das sagt der Experte: "Lucas versteht es gut, den Ball abzudecken, und verfügt über einen sehr guten Torinstinkt. Er ist kein Strafraumstürmer, sondern lässt sich oft zurückfallen und kommt über die Seiten. Er wird sich auf die harte Spielweise in der Bundesliga einstellen." (Jose Basualdo, Vize-Weltmeister 1990 mit Argentinien)
Franco Zuculini (18, 1899 Hoffenheim): War Hoffenheim 4,6 Millionen Euro wert, hat allerdings noch keine 40 Spiele in der argentinischen Liga bestritten. Noch nie wurde für einen 18-jährigen Argentinier derart viel Geld ausgegeben. Ist aber extrem talentiert. Vielseitig einsetzbar. Sehr dynamisch. Laufstark. "Er ist eines der größten Talente Argentiniens und passt perfekt zu uns", sagt Trainer Ralf Rangnick.
Das sagt der Experte: "Vom Spielstil her wäre er prädestiniert für Deutschland. Er spielt ohne Angst und hat eine hohe Laufbereitschaft, zudem spielt er nicht so verschnörkelt, sondern sehr klar und einfach. Man merkt ihm sein junges Alter noch an." (Rodolfo Cardoso, ehemaliger argentinischer Nationalspieler)
Raul Bobadilla (22, Borussia Mönchengladbach): Kam für 4,2 Millionen Euro von Grasshopper Zürich. Traf in der Schweiz in 47 Spielen 26 Mal. Klassischer Mittelstürmer mit "Killerinstinkt" (Sportdirektor Eberl) vor dem Tor. Ist bei Frontzeck in vorderster Front gesetzt. Hat die Porträts seiner Eltern Elvira und Victor auf der Brust tätowiert. Sagt von sich selbst, er sei ein Kämpfer.
Das sagt der Experte: "Er ist ein dynamischer Stürmer mit ausgeprägtem Torriecher. Mit seinem bulligen Körper schafft er Freiräume. Sein großer Willen und Ehrgeiz überzeugte uns schnell. Er ist eine echte Bereicherung für unser Team." (Max Eberl, Sportdirektor Borussia Mönchengladbach)
Eren Derdiyok (21, Bayer Leverkusen): Kam für fünf Millionen Euro aus Basel nach Leverkusen und sagt: "Ich bin das Geld wert." Dennoch bodenständiger Typ. Schlug im Winter ein Angebot von Hoffenheim aus. Ist Schweizer Nationalspieler und EM-Teilnehmer 2008. Hat türkische Wurzeln. Gilt als fleißig und lernwillig. Macht häufig Sonderschichten. Sein Ziel: Zehn bis 15 Saisontore.
Das sagt der Experte: "Er ist ein sehr kompletter, fast schon perfekter Stürmer. Er ist kopfballstark, bewegt sich gut und ist stark am Ball. Dazu hat er einen einwandfreien Charakter." (Ottmar Hitzfeld, Derdiyoks Nationalcoach in der Schweiz)
Marcus Berg (22, Hamburger SV): Kam für rund zehn Millionen Euro aus Groningen. Auch Ajax, Aston Villa und Tottenham wollten den Schweden. Wurde bei der U-21-EM mit sieben Treffern Torschützenkönig und zum besten Spieler des Turniers gewählt. Lockerer Typ. Sagt von sich selbst aber, er sei schüchtern. Besitzt keinen Führerschein, fährt deshalb mit dem Taxi zum Training. Geht gerne zum Fischen. War als Kind als Biathlet erfolgreich.
Das sagt der Experte: "Marcus ist ein sehr guter Spieler, der den unbedingten Willen hat, Tore zu machen, und deshalb auch viele Tore macht. Er trifft mit beiden Füßen und dem Kopf. Er ist ein Killer, wie Klaas-Jan Huntelaar." (Mitspieler Eljero Elia, der Berg aus der gemeinsamen Zeit in Holland kennt)
Sami Hyypiä (35, Bayer Leverkusen): Kam ablösefrei vom FC Liverpool und sagt: "Bayern ist Favorit auf den Titel. Aber auch wir können es schaffen." Soll der jungen Bayer-Truppe mit seiner Erfahrung aus über 300 Premier-League-Spielen auf die Sprünge helfen. Hoch angesehen bei den Kollegen. Gilt als Musterprofi und hasst Niederlagen. War eine Institution in Liverpool. Beinharter Innenverteidiger mit exzellentem Kopfballspiel.
Das sagt der Experte: "Ich habe in meiner Trainer-Laufbahn wenige Spieler erlebt, die so einen feinen Charakter haben wie Sami. Er ist ein absolutes Vorbild." (Gerrard Houllier, Hyypiäs Trainer beim FC Liverpool)
Maicosuel (23, 1899 Hoffenheim): Wechselte von Botafogo Rio de Janeiro nach Hoffenheim. Traf dort in 18 Spielen zwölf Mal. Wurde von Rangnick lange beobachtet. Auch Zenit St. Petersburg und englische Klubs waren an ihm dran. Hat einen starken linken Fuß. Tempo-Dribbler. Technisch beschlagen. Torgefährlich. Spitzname: Maicoshow. Ist ein Wandervogel: Spielte schon bei sechs verschiedenen Klubs. Bereits seit sechs Jahren verheiratet.
Das sagt der Experte: "Er ist torgefährlich und technisch exzellent. Es gibt Spieler, die eine Persönlichkeit haben. Maicosuel ist einer davon." (Botafogo-Coach Ney Franco)
Alexander Hleb (28, VfB Stuttgart): Der Königs-Transfer der Schwaben. Überragender Tempodribbler, Spielgestalter und in Stuttgart eine Lichtgestalt. Allerdings vorerst nur ein Jahr ausgeliehen von Barca. Braucht weder Eingewöhnungszeit noch hat er Sprachprobleme. Erster Ansprechpartner und Bindeglied für Pogrebnjak. Hievt den VfB mit einem Schlag eine ganze Stufe höher.
Das sagt der Experte: "Mit ihm haben wir einen Weltklassespieler verpflichtet, der die Qualität unserer Mannschaft noch weiter erhöht." (Horst Heldt, Vorstand Sport beim VfB Stuttgart)
Anatolij Tymoschtschuk (30, Bayern München): Kam für elf Millionen Euro von Zenit St. Petersburg. Selbst ernannter "Verteidigungsminister". Galt als Schlüsselspieler im System van Gaal, findet sich zu Saisonbeginn aber auf der Bank wieder. Intelligenter Stratege im Mittelfeld mit viel Übersicht. Kommt mit wenigen Fouls aus und antizipiert Spielzüge der Gegner. Auf dem Platz ein Leader, im Privatleben zurückhaltend. Passable Deutsch-Kenntnisse.
Das sagt der Experte: "Er wird keine Anpassungsprobleme haben. Er ist ein sehr guter Fußballer und ein Musterprofi." (Alexander Borodjuk, Co-Trainer der russischen Nationalmannschaft)
Marcelo Moreno (22, Werder Bremen): Mit einem Jahr Verzögerung doch noch in Bremen gelandet, für zwei Millionen Leihgebühr. Schussstark, schneller Antritt, ausgefeilte Athletik. 2008 Torschützenkönig der Copa Libertadores. Allerdings: Mangels Sprachkenntnissen noch mit kleinen Anpassungsproblemen. Vater ist Brasilianer und war selbst Profi. Die jüngere Vita erinnert ein wenig an Diego: Kommt von der Ersatzbank (Donezk) und könnte in Bremen den Durchbruch schaffen. Noch nicht gesetzt, aber auf dem Sprung in die erste Elf.
Das sagt der Experte: "Er ist nicht unbedingt ein typischer Mittelstürmer. Er weicht oft auf die Flügel aus und kann auch außerhalb des Strafraums für Unruhe sorgen." (Werder-Coach Thomas Schaaf)
Pawel Pogrebnjak (25, VfB Stuttgart): Kam für 4,5 Millionen Euro von Zenit St. Petersburg. Soll Mario Gomez ersetzen. Klassischer Knipser. Muss mit Vorlagen gefüttert werden. Guter Freistoßschütze und starker Kopfballspieler. Hat einen linken Hammer. Abgeklärt vor dem Tor, braucht wenige Chancen.
Das sagt der Experte: "Pogrebnjak kann Gomez ersetzen. Er ist neben Hleb die Schlüsselfigur. Der VfB kann wieder unter die ersten Drei kommen." (Guido Buchwald, Weltmeister und SPOX-Kolumnist)
Juan Arango (Borussia Mönchengladbach): Kam für 3,6 Millionen Euro von RCD Mallorca. Soll Gladbachs Offensivspiel ankurbeln. Kann im linken oder zentralen Mittelfeld spielen. Technisch stark und torgefährlich. Ist ein Familienmensch, gilt aber als launische Diva. Drohte 2005 nach einem Ellbogenschlag von Sevillas Navarro zu ersticken. Die Ärzte retteten ihm das Leben. Fußball ist sein Leben. Arango: "Das ist das Einzige, was ich richtig gut kann."
Das sagt der Experte: "Er schießt Tore aus den unmöglichsten Winkeln. Da wirst du verrückt. Wenn er aber einen schlechten Tag hat, geht gar nichts. Die Borussia muss ihn glücklich machen, sonst verliert er schnell die Lust." (Ricardo Moar, Sportdirektor von Deportivo La Coruna)
Eljero Elia (22, Hamburger SV): Kam für 8,5 Millionen Euro aus Enschede. Spielt am liebsten am linken Flügel, ist allerdings Rechtsfuß. Sehr starker Tempodribbler. Wurde in Holland in der letzten Saison als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet. Im Abschluss noch mit Luft nach oben. Flog mit 15 von der Ajax-Jugendakademie, weil man dort keine Perspektive für ihn sah. Im Sommer wollte Ajax ihn allerdings zurückholen.
Das sagt der Experte: "Eljero ist ein Riesentalent, er ist unglaublich schnell und als Fußballer auch physisch sehr stark. Er ist körperlich weitaus stärker, als man auf den ersten Blick denkt." (Hollands Nationaltrainer Bert van Marwijk)
Karim Ziani (26, VfL Wolfsburg): Kam von Olympique Marseille zum VfL. Wunschspieler von Veh, der ihn schon als VfB-Coach haben wollte. Technisch stark, beidfüßig, wendig, sehr ballsicher. Eher Vorbereiter denn Vollstrecker. Spätstarter: Wurde erst mit 24 Jahren Stammspieler in der Ligue 1. Wurde in Frankreich geboren, ist aber algerischer Abstammung. Entschied sich daher für die algerische Nationalmannschaft. Der Volksheld in Algerien.
Das sagt der Experte: "Ich werde von ihm profitieren. Er ist technisch stark und hat ein sehr gutes Auge für Spielsituationen. Er kann im offensiven Mittelfeld auf jeder Position spielen. Er wird uns helfen, noch mehr Tore zu schießen." (Teamkollege Grafite)
Obafemi Martins (VfL Wolfsburg): Kam für 10,5 Millionen Euro von Newcastle United. Alternative zum Torjäger-Duo Grafite/Dzeko. Erzielte im ersten Testspiel ein Tor und bereitete drei vor. Lebt von seiner extremen Schnelligkeit, muss aber torgefährlicher werden. Schlägt nach Toren Flickflacks über das gesamte Feld. Muss in Wolfsburg auf die Hälfte seines Gehalts in Newcastle (4,5 Mio. Euro) verzichten.
Überlebte 2007 einen Mordanschlag, als maskierte Täter auf seinen Wagen schossen. Martins: "Die Bundesliga ist eine der besten Ligen der Welt. Ich spiele gerne für den deutschen Meister in der Champions League."
Das sagt der Experte: "Er hat so viel Talent. Aber er braucht immer wieder einen Tritt in den Arsch." (Alan Shearer, Martins Trainer bei Newcastle United)
Der 1. Spieltag im Überblick