Hoffenheim: Tagoe-Kündigung ist rechtens

SID
Prince Tagoe (r.) kam vor der Saison von Al-Ettifaq zu 1899 Hoffenheim
© Getty

1899 Hoffenheim hat am Mittwoch eine Pressemitteilung im Fall Prince Tagoe herausgegeben. Der ghanaische Neuzugang wurde aufgrund eines Herzfehlers entlassen, was sein Anwalt jedoch nicht akzeptieren will. Hoffenheim geht davon aus "das Prince Tagoe die Spiellizenz entzogen werden wird."

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Die Kündigung von Neuzugang Prince Tagoe bei Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim sorgt juristisch für Wirbel. Während Tagoes Dortmunder Anwalt Markus Buchberger die Auflösung des Dreijahresvertrags zum 30. Juli wegen eines angeblichen Herzfehlers seines Klienten nicht akzeptieren will, hält der letztjährige Herbstmeister die Kündigung nur 51 Tage nach der Verpflichtung des ghanaischen Nationalspielers für legal.

"Entgegen der heute in der Presse veröffentlichten Auffassung des Anwalts von Prince Tagoe, müssen wir nach dem derzeitigen Stand der medizinischen Untersuchungen leider davon ausgehen, dass Prince Tagoe die Spiellizenz entzogen werden wird. Aufgrund der momentanen Sachlage können wir es nicht verantworten, Prince Tagoe an irgendwelchen sportlichen Aktivitäten des Clubs teilnehmen zu lassen. Wir haben derzeit leider auch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich dies zukünftig ändern wird. Vor diesem Hintergrund konnte daher das Arbeitsverhältnis mit dem Spieler nicht aufrechterhalten werden", hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung des Klubs.

Zweite Untersuchung fördert Herzprobleme zu Tage

Dem ablösefreien Neuzugang vom saudi-arabischen Klub Al-Ittifaq Dammam wurde der bis 30. Juni 2012 laufende Vertrag seitens der Hoffenheimer gekündigt, nachdem in der vergangenen Woche bei einer zweiten sportärztlichen Untersuchung des Profis plötzlich Herzprobleme festgestellt worden waren.

Kurios: Weder bei der von Hoffenheims Teamarzt Dr. Pieter Beks durchgeführten ersten sportärztlichen Untersuchung noch bei einer dritten Untersuchung durch einen anderen Facharzt soll nach Angaben von Tagoe-Anwalt Buchberger ein Herzfehler festgestellt worden sein.

Tagoe-Anwalt: "Kündigung unwirksam"

"Hoffenheim ist darauf hingewiesen worden, dass die Kündigung auf jeden Fall unwirksam ist. Nach derzeitigem Stand ist nicht davon auszugehen, dass in irgendeiner Art und Weise die Spiellizenz für Prince Tagoe gefährdet ist. Ich erwarte deshalb, dass der Klub die Kündigung zurücknimmt", sagte Buchberger der "Sport Bild".

Hoffenheim-Manager Jan Schindelmeiser zeigte sich beim "SID" enttäuscht vom Verhalten des Anwalts: "Wir haben seit der Kündigung am 30. Juli versucht, gemeinsam mit dem Anwalt des Spielers eine Lösung zu finden. Herr Buchberger war trotz unserer Initiative bislang nicht bereit, sich mit uns an einen Tisch zu setzen. Uns geht es in erster Linie nicht um die Vertragssituation, sondern um die Gesundheit des Spielers."

Hoffenheim droht Ärger

Wegen der Kündigung des am 9. Juni vereinbarten Vertrags droht den Hoffenheimern nun im schlimmsten Fall seitens des Weltverbandes FIFA sogar eine zweijährige Transfersperre. Denn der Vertrag wurde unterzeichnet, nachdem bei der ersten sportärztliche Untersuchung keine gesundheitlichen Probleme aufgetreten waren.

Eine auf einer zweiten Untersuchung basierende Kündigung ist laut FIFA-Reglement nicht rechtens. So heißt es in Artikel 17, Ziffer 4 der FIFA-Statuten: "Als Sanktion wird dem fehlbaren Verein für zwei Registrierungsperioden die Registrierung von Spielern auf nationaler und internationaler Ebene verweigert."

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