Mainz dringt in neue Dimensionen vor

SID
Malik Fathi ist seit 2008 bei Spartak Moskau unter Vertrag
© Getty

Der FSV Mainz 05 hat Malik Fathi als sechsten neuen Spieler geholt. Damit liegen die Rheinhessen bei den Wintertransfers auf Platz zwei hinter Schalke.

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Nach sieben Stunden geheimen Verhandlungsmarathon in Düsseldorf vermeldete der FSV Mainz 05 den letzten Transfercoup als perfekt: Mit der Verpflichtung von Malik Fathi ist der Karnevalsverein kurz vor Beginn der närrischen Zeit für seine Verhältnisse in neue Dimensionen vorgedrungen.

Insgesamt haben die Rheinhessen sechs neue Spieler geholt und liegen damit bei den Wintertransfers hinter Ligakonkurrent Schalke 04 auf Platz zwei. Vor allem das abgeschlossene Leihgeschäft mit Spartak Moskau und die damit verbundene Bundesliga-Rückkehr des zweimaligen Nationalspielers Fathi macht die Mainzer stolz.

"Das war geheime Kommandosache. An dieser Geschichte haben wir seit Tagen intensiv gearbeitet. Wenn andere Vereine davon erfahren hätten, hätten wir den Jungen wohl nie bekommen", erklärte Manager Christian Heidel und sprach von einer "1a-Lösung" auf der linken Abwehrseite.

Fathi günstig zu haben

Entgegen kam dem FSV, dass Fathi wegen des frühen Saisonendes in der Bundesliga (8. Mai) nicht viele Spiele in Russland verpasst und somit laut Heidel auch "relativ günstig" zu haben war. Fathi, der im Frühjahr 2008 für vier Millionen Euro von seinem Heimatklub Hertha BSC Berlin nach Moskau gewechselt war, freut sich auf die Rückkehr nach Deutschland.

"Das ist eine ganz tolle Sache, noch dazu bei einem so sympathischen Verein", sagte der 26-Jährige. Trainer Thomas Tuchel zeigte sich von Heidels goldenem Händchen sichtlich angetan. "Malik ist ein super Typ, der ganz hervorragend zu uns passt", meinte Tuchel.

Allerdings muss der Coach nun zeigen, dass er die Winterneuzugänge so integrieren kann, ohne dass das harmonische Mannschaftsgefüge beim Aufsteiger Schaden nimmt. Das gilt insbesondere für das Zusammenspiel im Mittelfeld zwischen Andreas Ivanschitz und für Jan Simak, den der FSV vom VfB Stuttgart loseiste.

"Ich bin gerne bereit, von meiner Position etwas abzuweichen, aber wir müssen uns noch finden", erklärte Ivanschitz, der als Spielmacher und Torschütze in der Hinrunde groß auftrumpft hatte, zuletzt aber auf die rechte Seite ausweichen musste. Zudem hat Aristide Bance im Sturm interne Konkurrenz durch Adam Szalai von Real Madrid. Auch US-Boy Jared Jeffrey vom FC Brügge wurde verpflichtet.

Stabilität in Abwehr wichtig

Ebenso wichtig ist dem FSV die Stabilität in der Abwehr, die durch den Ausfall von Florian Heller (Bruch des Augenhöhlenbodens) gebeutelt war.

Neben Fathi setzen die Mainzer auf den 41-maligen Nationalspieler Radoslav Zabavnik von WM-Teilnehmer Slowakei, der von Heidel ebenfalls auf den letzten Drücker ablösefrei vom FC Terek Grosny aus Russland verpflichtet wurde. Heidel ist überzeugt: "Wir haben an Qualität gewonnen."

Und Tuchel braucht wie vor dem 0:3 bei Bayern München vielleicht nicht mehr darauf hoffen, dass er als Defensivtaktik den Mannschaftsbus vor dem eigenen Tor parken muss.

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