Ermittlungsverfahren gegen Guerrero

SID
Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen Paolo Guerrero aufgrund des Flaschenwurfs
© Getty

Angreifer Paolo Guerrero vom Hamburger SV droht nach seinem Flaschenwurf gegen einen Fan eine lange Sperre und damit das vorzeitige Saisonende in der Fußball-Bundesliga. Der DFB-Kontrollausschuss leitete am Dienstag ein Ermittlungsverfahren gegen den Peruaner wegen einer Tätlichkeit gegen einen Zuschauer ein.

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Guerrero hatte nach dem 0:0 gegen Hannover 96 am Sonntag nach einer vermeintlichen Provokation eine Trinkflasche gezielt auf einen Zuschauer geworfen und diesen im Gesicht getroffen.

"Auch wenn Guerrero von einem Zuschauer provoziert worden sein sollte, gilt für ihn das, was auch auf dem Platz gilt: Ein Sportler kennt keine Rache. Wer sich nicht daran hält, wird bestraft", sagte der DFB-Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner "Sport Bild online".

Schriftliche Stellungnahme gefordert

Guerrero muss nun schriftlich zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Anschließend kommt es zu einem Urteil. Sollten Guerrero oder der HSV das Urteil nicht akzeptieren, folgt anschließend eine mündliche Verhandlung in der Frankfurter DFB-Zentrale.

Über das mögliche Strafmaß gegen Guerrero, der vom HSV am Montag bereits mit einer Rekordgeldstrafe, die sich im hohen fünfstelligen Bereich bewegen dürfte, belegt worden war, wollte Nachreiner nicht spekulieren.

"Dabei spielt auch eine Rolle, ob und wie heftig Guerrero provoziert wurde, ob der Zuschauer verletzt wurde oder nicht, ob die Flasche voll war oder leer", sagte Nachreiner und fügte hinzu: "Ich habe keinen Präzedenzfall in Erinnerung, dass so etwas schon einmal in Deutschland passiert ist."

Kein Vergleich mit Cantona

Mit dem berühmten Kung-Fu-Tritt des Franzosen Eric Cantona, der damals in Diensten von Manchester United war, gegen einen Fan von Crystal Palace im Jahr 1995 wollte der DFB-Chefankläger den Flaschenwurf von Guerrero aber nicht vergleichen.

"Es ist noch schlimmer, einem Fan mit Stollenschuhen vor den Brustkorb zu springen. Das kann zu lebensgefährlichen Verletzungen führen." Cantona war damals für ein halbes Jahr gesperrt worden.

Rekordstrafe für Guerrero