2. Halbfinale
FC Bayern - 1. FC Köln 3:1 n. E.
Elfmeterschießen: Martin Lanig verschießt als einziger einen Strafstoß, Rouwen Sattelmaier hält.
Bayern begann in gewohnter 4-2-3-1-Formation - das jedoch mit dem letzten Aufgebot. Wegen der Absagenflut halfen fünf Spieler aus der zweiten Mannschaft aus und bildeten mit sechs Profis die Mannschaft. Anders Köln, dessen Aufstellung von Podolski, Geromel und Andrezinho abgesehen Soldos Wunschelf sein könnte.
Dementsprechend überlegen trat Köln auf und hatte zwei hochkarätige Chancen, die Novakovic jedoch kläglich vergab (14., 27.). Ansonsten war das Spiel langweilig - und wurde in der zweiten Hälfte noch langweiliger. Gegen die tief gestaffelten Bayern fand Köln keine Lücken, nur Yalcin sorgte für etwas Belebung.
Folgerichtig ging es ins Elfmeterschießen - das die Bayern dank besserer Nerven für sich entschied.
Der Star des Spiels: Taner Yalcin. In einer tempoarmen Partie ohne einen herausragenden Spieler war der Kölner Spielmacher immerhin noch der Auffälligste. Spielte zwei, drei kluge Pässe in die Gasse und versuchte zumindest, für etwas Glanz zu sorgen. Sein Schuss in der 54. Minute hätte fast das Siegtor bedeutet.
Die Gurke des Spiels: Jose Sosa. Die Art und Weise, wie Novakovic vor allem seine zweite Chance mit einem viel zu lässigen Lupfer versiebte, war fahrlässig. Aber: Immerhin war vom Kölner etwas zu sehen. Bayerns Sosa hingegen blieb unsichtbar, obwohl er auf seiner Lieblingsposition hinter der Spitze aufgestellt wurde und ihm nicht mehr viele Gelegenheiten bleiben, um van Gaal von sich zu überzeugen. Ein halbherziger Dribbelversuch (42.) ist zu wenig.
Die Aufstellungen:
FC Bayern München: Sattelmaier - Erb, Haas, Tymoshchuk, Contento - Ottl, Pranjic - Olic, Sosa, Mujic (54. Sansone) - Hajdarovic (31. Demichelis)
1. FC Köln: Mondragon - Brecko, Mohamad, Pezzoni, Salger - Lanig, Petit, Jajalo - Yalcin - Freis (54. Clemens), Novakovic (46. Ionita)
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker
1. Halbfinale:
FC Schalke 04 - Hamburger SV 2:1
Tore: 0:1 van Nistelrooy (6.), 1:1 Edu (42.), 2:1 Jones (49.)
Statt mit dem von Felix Magath bevorzugten 4-4-2 in der Raute lief Schalke im flachen 4-4-2 auf, mit Rakitic und Kluge als Doppelsechs sowie Farfan (rechts) und Baumjohann (links) auf den Flügeln. Als Sturm-Partner für Raul bekam Edu den Vorzug. Hamburg wie erwartet im 4-2-3-1, wobei Rincon im defensiven Mittelfeld neben Jarolim begann, weil Ze Roberto als Linksverteidiger benötigt wurde. Neuzugang Kacar spielte für den fehlenden Guerrero hinter der einzigen Spitze van Nistelrooy.Gastgeber Schalke hatte über weite Teile der ersten Hälfte mehr Ballbesitz und Chancen, van Nistelrooy nutzte jedoch die einzig sich ergebende Chance der Hamburger nach einem katastrophalen Rückpass von Metzelder. In der zweiten Hälfte änderte sich wenig an den Spielanteilen, der einzige Unterschied: Schalke nutzte dank Edu und Jones zwei seiner zahlreichen Chancen. Defensiv jedoch taten sich einige Lücken auf, weswegen Magath das erst zur zweiten Hälfte eingewechselte Abwehr-Juwel Papadopoulos nach elf Minuten (!) wieder herausnahm.
Am Ende ein verdienter Erfolg für wesentlich besser aufgelegte Schalker, für die Raul einen guten Einstand feierte. Der Spanier erarbeitete sich in der ersten Hälfte drei gute Chancen (3., 5., 21.), die große Möglichkeit im zweiten Abschnitt (34.) hätte er jedoch verwandeln müssen. Stark sein Steilpass auf Farfan, der den 1:1-Ausgleich einleitete.
Im Gegensatz zu Raul sammelte Hamburgs Torwart Rost einen dicken Minuspunkt im Kampf um einen Stammplatz gegen Drobny. Lange sicher in seinen Aktionen, sah er bei Jones' eigentlich harmlosen Flachschuss aus rund 20 Meter äußerst unglücklich aus.
Der Star des Spiels: Edu. Gomez? Hoarau? Mbokani? Nein, Edu! Bestätigte den bisher glänzenden Eindruck in der Vorbereitung, lief extrem viel, riss Räume für Raul auf, bereitete Farfans Großchance vor und erzielte nach herrlicher Kombination den Ausgleich. Das nennt man wohl Eigenwerbung.
Die Gurke des Spiels: Christoph Metzelder. Hatte maßgeblichen Anteil an der Raul-Verpflichtung und gilt als möglicher Kapitän - doch seine Premiere in der Veltins-Arena ging gehörig daneben. Bereitete mit einem zu kurz gespielten Rückpass Hamburgs Führungstor vor, strahlte auch sonst nicht die Souveränität aus, die von einem Abwehrchef erwartet wird.
Die Aufstellungen:
FC Schalke 04: Schober - Uchida (31. Moritz), Höwedes (31. Papadopoulos/41. Matip), Metzelder, Hao - Farfan, Rakitic, Kluge (47. Jendrisek), Baumjohann (47. Jones) - Raul (57. Gavranovic), Edu
Hamburger SV: Rost - Diekmeier (31. Benjamin), Demel, Westermann (50. Rozehnal), Ze Roberto - Jarolim, Rincon (31. Tesche) - Son (31. Castelen), Kacar, Pitroipa (47. Choupo-Moting) - van Nistelrooy