Der Hamburger SV will scharf schießen in der Rückrunde, der Blick geht optimistisch voraus. Trainer Thorsten Fink und die Mannschaft heben am Mittwoch ins südspanische Trainingslager ab.
In Malaga soll das verkorkste Jahr 2011 endgüldig abgeschlossen werden. "Wir haben die Abstiegsgefahr zwar noch im Auge", gab Fink die Parole 2012 aus, "aber wir wollen unbedingt weiter nach oben."
24 Feldspieler und drei Torhüter gehören dem HSV-Tross an. Die Südamerikaner Tomas Rincon und Paolo Guerrero fliegen direkt aus ihrer Heimat das Gran Hotel Guadalpin Banus an.
Die anderen trafen sich bereits am Dienstag um 15 Uhr bei strömendem Regen zum Trainingsauftakt am HSV-Stadion, machten Stabilisationsübungen, kurze Läufe und kleine Spielchen mit dem Ball. "Wir wollten nur locker trainieren und freuen uns vor allem auf das gute Wetter", sagte Fink.
Erste Vorbereitung für Fink beim HSV
Erstmals, seit er am 17. Oktober seinen Job in Hamburg begonnen hat, kann der 44-Jährige eine "richtige" Vorbereitung durchziehen, wenn es auch nur drei statt der sechs Wochen wie im Sommer sind. "Ich habe die Mannschaft zwar schon ganz gut kennengelernt", sagt er, "aber ich konnte während der Saison nichts ausprobieren."
Technische und taktische Dinge werden im Mittelpunkt stehen, auch Kleinigkeiten, wie Einwürfe und Standardsituationen. "Automatismen kann man nur einstudieren, wenn man die Zeit dazu hat", weiß der Coach. Und Teambuilding ist wichtig. "Biathlon auf dem Fußballplatz, Laufen und Schießen", erklärt Fink, "das macht Spaß". Dafür also die Laserpistolen.
Unter dem ehemaligen Meistertrainer des FC Basel hat sich der HSV vom letzten Platz mit 19 Zählern auf Rang 13 verbessert, in der Bundesliga ist das Team unter dem einstigen Bundesligaprofi noch ungeschlagen. "Seit ich die Mannschaft übernommen habe, waren wir in keinem Spiel das schlechtere Team", findet Fink.
Schwerer Rückrundenstart
Dieses Selbstbewusstsein will er den Spielern weiter einimpfen, der Rückrundenstart mit Heimspielen gegen Borussia Dortmund, Bayern München und Werder Bremen ist schließlich hart genug.
"Es ist doch so", verkündet jedoch der HSV-Trainer, "aus einem Sieg gegen Dortmund kann man unglaublich viel Euphorie ziehen, das kann richtungsweisend sein."
Auf Rang 13 trennen den HSV nur vier Punkte von Platz sieben, aber ebenso sind es nur vier Zähler bis Abstiegsplatz 17. Alles ist noch möglich. Für Fink aber ist die Richtung klar: "Wer nur vom Abstieg spricht, kommt unten nicht raus.
Wir haben die Chance, nach oben zu kommen, wir wollen es versuchen." Dabei muss er allerdings ohne Neuzugänge auskommen, die angespannte Finanzlage lässt kurzfristig keinen Transfer zu. "Macht nichts", sagt Fink, "unser Team ist stark genug und hat einen erstklassigen Charakter."
Der Kader des Hamburger SV