"Kagawa-Tour": Eine Woche für 2.500 Euro

SID
Immer mehr japanische Fans sind live dabei, wenn ihr Idol Shinji Kagawa abzieht
© Getty

Dass die Japaner gerne in die weite Welt reisen, ist ja bekannt. Zehn Großstädte in fünf Tagen sollen es möglichst sein, oder zumindest so ähnlich. Doch inzwischen gibt es im Land der aufgehenden Sonne einen ganz neuen Boom: die "Kagawa-Touren". Stolze 2.500 Euro beträgt der Preis, und zu sehen gibt es alles rund um den japanischen Fußball-Star Shinji Kagawa vom Meister Borussia Dortmund.

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Inbegriffen sind eine Woche Aufenthalt in Dortmund, der Besuch des Training, des BVB-Fanshops, des japanischen Restaurants, in dem der Mittelfeldspieler häufiger Sushi speisen soll. Dazu ein Abstecher zum Phoenix-See, wo Kagawa schon einmal beim Joggen gesichtet wurde und natürlich als Höhepunkt der Besuch eines Heimspiels der Borussia.

"Es macht immer wieder Spaß"

Das Kagawa-Paket erfreut sich immer größerer Beliebtheit, erst jüngst beim Spiel gegen Hannover 96 hatte eine große japanische Kolonie die Nordtribüne bevölkert. Enttäuscht wurden sie nicht, denn der 23-Jährige präsentiert sich seit Wochen in herausragender Form. In vier der letzten fünf Heimspiele stieg Kagawa zum Matchwinner auf, erst am vergangenen Samstag erzielte er gegen Werder Bremen den 1:0-Siegtreffer. Und so zählte Trainer Jürgen Klopp natürlich auch im DFB-Pokal-Halbfinale bei der SpVgg Greuther Fürth voll auf Kagawa.

Spätestens seit der Verletzung von Mario Götze (Schambeinentzündung) ist der Mittelfeldspieler im Dortmunder Team unverzichtbar geworden. Mit seinen schnellen Dribblings, seiner Übersicht und seinem ganzen Repertoire an Tricks reißt er seit Wochen das Dortmunder Spiel an sich. "Es macht immer wieder Spaß, mit einem so guten Fußballer zusammenzuspielen", schwärmt BVB-Profi Kevin Großkreutz.

Kagawa im Sommer 2010 für 350.000 Euro gekommen

Den Spaß haben sie in Dortmund nun schon seit Sommer 2010. Zum Schnäppchenpreis von 350.000 Euro als Ausbildungsentschädigung war Kagawa damals von Cerezo Osaka gekommen. So gar nicht zurückhaltend, wie es die Asiaten gewöhnlich pflegen, kündigte er an, Stammspieler werden und Titel holen zu wollen. Den Worten ließ er Taten folgen.

So war Kagawa ohne irgendwelche Anlaufschwierigkeiten auf Anhieb bei Klopp gesetzt und bereits nach dem vierten Meisterschaftsspiel auch bei den Fans der große Held, als er im Derby bei Schalke 04 zwei Treffer erzielte. Ein Doppelpack eines Japaners in der Bundesliga, das war vor ihm nur Naohiro Takahara und Yasuhuko Okudera gelungen. Und mit dem Titel klappte es ja auch gleich in der ersten Saison.

Auf dem Weg zur siebten Dortmunder Meisterschaft konnte Kagawa aber in der Rückrunde nicht mehr mithelfen. Ein beim Asien-Cup erlittener Mittelfußbruch hatte ihn mehrere Monate außer Gefecht gesetzt. Erst am letzten Spieltag gab er sein Comeback und durfte dann auch im BVB-Trikot die Schale hochhalten. Acht Tore in 18 Spielen konnten sich aber sehen lassen.

Vertrag läuft 2013 aus

2011/12 stehen bei Kagawa bereits neun Tore und acht Vorlagen in 23 Bundesligaspielen zu Buche. Kein Wunder, dass die Westfalen lieber heute als morgen verlängern würden. Denn der Vertrag läuft 2013 aus. "Natürlich stehen wir in ständigem Kontakt, doch das läuft alles über meinen Berater. Wir haben uns keine Deadline gesetzt", sagt Kagawa.

Pokern gehört dazu. Das weiß auch Kagawa, der sich in Dortmund richtig wohlfühlt. Und auch mit der Sprache klappt es immer besser. "Shinji spricht eigentlich schon ganz gut deutsch", erklärt Klopp. "Er traut sich nur nicht." Alles bestens also, bis auf eine Sache. Bei den Frauen konnte Kagawa noch keinen Treffer vermelden, wie er nach seinem Tor gegen Bremen an seinem 23. Geburtstag zugab. "Ich bin ja Single und keiner schenkt mir etwas. Deshalb musste ich das mit dem Tor selber machen."

Shinji Kagawa im Steckbrief

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