FC Augsburg
Saisonstart-Fazit: Die Erleichterung war groß in Augsburg nach dem ersten Saisonsieg gegen Bremen am vergangenen Wochenende. Unruhig wurde beim FCA allerdings ohnehin niemand, schließlich holte man den ersten Dreier in der vergangenen Saison erst am 9. Spieltag. Zur Diskussion stand Coach Markus Weinzierl deshalb nie. Manager Manfred Paula musste seinen Posten dagegen nach nur wenigen Monaten wieder räumen, für ihn kommt Ex-Profi Jürgen Rollmann.
Sportlich scheint man sich nach den Startschwierigkeiten inzwischen auf alte Tugenden besonnen zu haben. Gegen Hoffenheim und Bremen (insgesamt vier Punkte) überzeugte der FCA durch aggressives Zweikampfverhalten, defensive Kompaktheit und ein gutes Umschaltspiel. Gerade zu Saisonbeginn war man zu häufig zu passiv aufgetreten und hatte nach Ballgewinn durch eine tiefstehende Grundordnung einen zu weiten Weg zum Tor. "In den letzten beiden Spiele waren wir defensiv stabil und offensiv konsequent", sagt Weinzierl. So will er seine Mannschaft auch künftig sehen.
Gewinner
Er hat lange gebraucht, um sein erstes Tor in der Bundesliga zu erzielen. Gegen Werder gelang Daniel Baier nun in seinem 68. Bundesliga-Spiel sein erster Treffer im Oberhaus. Nicht nur deshalb ist der 28-Jährige einer der Gewinner der bisherigen Saison beim FCA. Baier ist inzwischen der Chef im Augsburger Mittelfeld. Er spult viele Kilometer runter, ist defensiv fleißig und im Offensivspiel der Taktgeber. Schon fünf Einsätze hat in dieser Saison Mohamed Amsif. Der Marokkaner ist eigentlich die Nummer zwei beim FCA. Weil allerdings Stammkeeper Simon Jentzsch verletzt ist, darf Amsif ran und zeigte bislang, dass auf ihn Verlass ist.
Verlierer
Andreas Ottl und Aristide Bance sind die wohl namhaftesten Spieler im aktuellen Aufgebot. Ottl spielte immerhin jahrelang für den FC Bayern, auch in der Champions League. Und Bance war zwei Jahre lang gefährlichster Stürmer des FSV Mainz 05. Bislang allerdings ist weder Ottl nach Bance die erhoffte Verstärkung. Zuletzt saßen beide nur noch auf der Bank. Kevin Vogt hat Ottl im defensiven Mittelfeld inzwischen den Rang abgelaufen, Bance ist nach null Toren aus sieben Spielen nur noch Stürmer Nummer drei hinter Torsten Oehrl und Stephan Hain. Seinen Platz in der Innenverteidigung endgültig eingebüßt hat Gibril Sankoh. Der 29-Jährige wurde von Weinzierl zwischenzeitlich sogar auf die Tribüne verbannt.
VfB Stuttgart
Saisonstart-Fazit: Vier Punkte in den letzen zwei Ligaspielen klingt eigentlich nicht schlecht, beim VfB läuft es bislang allerdings (noch) nicht nach Wunsch. Mit 14 Gegentreffern stellen die Schwaben zusammen mit Nürnberg und Hoffenheim die schlechteste Defensive der Liga. Vor allem nach Ballverlusten präsentiert sich der VfB häufig ungeordnet und zu langsam in der Rückzugsbewegung. Hinzu kommt, dass in der Offensive eigentlich nur Vedad Ibisevic und Martin Harnik echte Torgefahr ausstrahlen.
Im Umfeld des Vereins wurden zuletzt immer kritischere Töne angeschlagen. Auch Coach Bruno Labbadia bläst inzwischen heftiger Gegenwind ins Gesicht. Stuttgarts Trainer platzte daraufhin am vergangenen Wochenende nach dem Spiel gegen Leverkusen der Kragen und ließ sich auf der PK zu deutlichen Worten hinreißen. Die Klubverantwortlichen um Manager Fredi Bobic stehen allerdings hinter Labbadia, eine Trainerdiskussion gibt es beim VfB bislang nicht. "Es geht mit aller Ruhe weiter", so Bobic. Die angedachte Vertragsverlängerung hat Labbadia mittlerweile selbst aufgeschoben.
Gewinner
Auf Martin Harnik ist auch in der neuen Saison Verlass - obgleich der Österreicher bislang nicht so prägend, wie in der vergangenen Spielzeit auftritt. Drei Treffer in sechs Spielen zeigen allerdings, dass Harnik auch in dieser Spielzeit einer der torgefährlichsten Flügelspieler der Liga ist. Torgefahr geht Ibrahima Traore zwar ab, der 24-Jährige hat in dieser Saison dennoch den Sprung zur Stammkraft geschafft. Im vergangenen Jahr meist nur Bankdrücker, stand Traore in den letzten drei Pflichtspielen in der Startelf. In den letzten beiden Ligapartien durfte auch Raphael Holzhauser von Beginn an ran. Der Österreicher gilt als eines der größten Talente des VfB und scheint nun den Sprung nach oben geschafft zu haben. Labbadia sprach sich im Sommer gegen ein Leihgeschäft aus und lässt den 19-Jährigen nun regelmäßig spielen.
Verlierer
Auf Holzhausers Position im offensiven Mittelfeld galt vor der Saison eigentlich Tamas Hajnal gesetzt. Der Ungar befindet sich allerdings im Dauer-Formtief und wurde bei drei seiner vier Ligaeinsätze jeweils zur Pause ausgewechselt. Kaum eine Rolle spielt bei Labbadia in dieser Saison auch Zdravko Kuzmanovic. Dreimal wurde der Serbe bislang erst eingewechselt. Im defensiven Mittelfeld haben Kvist und Gentner klar die Nase vorne. Etwas mehr erhofft hat man sich in Stuttgart auch von Tunay Torun. Der 22-Jährige war neben Tim Hoogland der einzige echte Neuzugang. Toruns Bundesliga-Bilanz bisher: Zwei Startelfeinsätze und drei Einwechslungen.
Teil 3: Nürnberg und Hoffenheim
Zu den Teams auf den Plätzen 1 bis 6
Zu den Teams auf den Plätzen 13 bis 18