1. FC Nürnberg
Saisonstart-Fazit: Alles begann so gut für den Club. Sieben Punkte holten die Franken aus den ersten drei Spielen und hätten durch einen Sieg gegen Frankfurt zum Auftakt des 4. Spieltags sogar vorübergehend Platz eins erobern können. Die Eintracht gewann allerdings in Nürnberg. Es folgten drei weitere Pleiten für den Club und der Absturz auf Platz 14. Mit dem könnte man am Saisonende zwar auch ganz gut leben in Nürnberg, die jüngsten Leistungen geben allerdings durchaus Anlass zur Sorge. "Die Mannschaft hat leider alles verloren, was sie in den ersten Spielen ausgezeichnet hat", sagt Dieter Hecking.
Besonders eklatant: Im Spiel nach vorne bringt der Club nur wenig zustande. Fünf der sieben Saisontore fielen nach Standards. Für Ideen sorgt einzig Hiroshi Kiyotake, der allerdings meist auf sich alleine gestellt ist. Und: Die einstmals so stabile Defensive ist längst nicht mehr sattelfest. Leistungsträger wie Pinola, Chandler oder Balitsch suchen noch nach ihrer Form, in der Innenverteidigung hat man bislang keinen geeigneten Partner für Timm Klose gefunden.
Gewinner
Auch in der letzten Saison startete Timm Klose stark, dann allerdings folgte der Einbruch. Nach dem 13. Spieltag bestritt der Schweizer kein einziges Spiel mehr. Nun ist der Innenverteidiger zurück - stärker denn je. Mittlerweile ist der 24-Jährige gar Nürnbergs neuer Abwehrchef und der einzige in der Viererkette der Franken, der konstant gute Leistungen bringt. Ein Glücksgriff für den Club ist Hiroshi Kiyotake. Der Japaner ist der kreative Ideengeber im Nürnberger Mittelfeld und einer, der den Ball auch in Bedrängnis behaupten kann. Besonders stark: Vier der sieben Club-Tore bereitete er vor.
Verlierer
Eigentlich war Marcos Antonio für die Rolle des neuen Abwehrchefs in Nürnberg vorgesehen. Der Brasilianer sollte den abgewanderten Philipp Wollscheid ersetzen. Nach einer schwachen Vorstellung beim Pokalaus in Havelse war er allerdings erstmal raus. Bis zum Heimspiel gegen Stuttgart. Dort lieferte der 29-Jährige dann eines der bizarrsten Bundesliga-Debüts aller Zeiten ab: Nach 24 Sekunden leitete er das Stuttgarter 1:0 mit einem katastrophalen Fehler ein und wurde schließlich nach einer Viertelstunde wieder ausgewechselt. Zumindest vorerst ist Antonio beim Club jetzt raus. Alle Ligaspiele bestritt bislang dagegen Timo Gebhart, allerdings: nur eines von Beginn an. Der Neuzugang vom VfB tut sich bislang noch schwer und steht sich mit einer bisweilen etwas komplizierten Spielweise noch selbst im Weg.
1899 Hoffenheim
Saisonstart-Fazit: Es begann richtig heftig: Dem peinlichen Pokalaus beim Berliner AK folgten zum Bundesliga-Auftakt drei Niederlagen. Der selbsternannte Europacup-Anwärter stand plötzlich am Tabellenende. Inzwischen hat sich Hoffenheim ein bisschen gefangen. Sieben Punkte stehen nach sieben Spieltagen zu Buche. Normalität ist allerdings längst nicht eingekehrt im Kraichgau: Der lebensgefährlich verletzte Boris Vukcevic und die Hoffnung auf Besserung ist nach wie vor allgegenwärtig.
Rein sportlich hat Coach Markus Babbel, der vor einigen Wochen mit Andreas Müller einen neuen Manager zur Seite gestellt bekam, sein größtes Problem einigermaßen in den Griff bekommen. Zu Beginn war 1899 die Schießbude der Liga, inzwischen steht die Defensive ganz ordentlich. Vorne läuft es dagegen noch nicht nach Wunsch. Zwar bringen die Offensivakteure allesamt herausragende Fähigkeiten mit, als Kollektiv funktionieren die starken Individualisten allerdings noch nicht.
Gewinner
Zwei Siege und ein Remis holte 1899 bisher und immer wenn die Babbel-Elf punktete, stand Koen Casteels zwischen den Pfosten. Der Belgier nutzte Wieses verletzungsbedingte Abwesenheit bislang, um Werbung in eigener Sache zu machen. In Hoffenheim hält man ohnehin große Stücke auf den 20-Jährigen. Auch erst 20 ist Takashi Usami. Dem Japaner traute man allerdings zu, eine Verstärkung für Hoffenheim zu werden. In den ersten Spielen saß Usami dennoch auf der Bank. Bei seinem Startelf-Debüt in Freiburg überzeugte er dann allerdings (ein Tor, ein Vorlage) und ist seitdem in der ersten Elf.
Verlierer
Durchaus namhaft verstärkte sich Hoffenheim in der Sommerpause. Bislang allerdings haben sich vor allem die Verpflichtungen von Tim Wiese, Eren Derdiyok, Stephan Schröck und Patrick Ochs noch nicht ausbezahlt. Die beiden Letztgenannten schaffen es gemeinsam auf erst drei Startelfeinsätze und konnten dabei nie überzeugen. Gleiches gilt für Derdiyok, der anfangs gesetzt war, seinen Platz im Sturm inzwischen aber an Joselu abgeben musste. Und Wiese? Der ließ den großen Worten ("Will in die Champions League") bislang keine Taten folgen. Der Ex-Bremer hat mittlerweile seinen Platz in der Nationalmannschaft verloren und patzte in dieser Saison schon einige Male. Ganz raus ist inzwischen Tobias Weis. Der Mittelfeldspieler, der vor einigen Monaten noch seinen Vertrag verlängerte, wurde von Babbel zur zweiten Mannschaft geschickt.
Teil 2: Augsburg und Stuttgart