"Das ist unser Wunschspieler. Er ist ein hochinteressanter Spieler, ein Rohdiamant, mit sehr, sehr guten Fähigkeiten", sagte Sportvorstand Matthias Sammer am Freitag im Trainingslager in Katar und fügte an: "Noch viel wichtiger war sein Mut, dass er sich das zutraut. Wir freuen uns, dass er diese Herausforderung annimmt." Dies habe den FC Bayern "extrem überzeugt".
Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge lobte Kirchhoff in der "Bild" als "jungen und hochtalentierten U-21-Nationalspieler". Laut Sammer wolle der FC Bayern "auch in Zukunft darauf achten, dass wir auf junge deutsche Spieler setzen". Immerhin habe Deutschland zusammen mit Spanien weltweit die beste Nachwuchsförderung.
Gomez lobt Kirchhoff
Zustimmung kam sogar von Bayerns Torjäger Mario Gomez. Er wisse "aus eigener Erfahrung, dass Kirchhoff ein guter Spieler ist". Überrascht wurde Gomez aber allemal von dem Deal seines Klubs.
"Haben wir einen Spieler verpflichtet?", fragte der Angreifer am Freitagmittag beim Pressegespräch Bayern-Mediendirektor Markus Hörwick, der ihn daraufhin erst einmal über die Personalie Kirchhoff aufklären musste.
Abschied von van Buyten?
Der Noch-Mainzer ist der erste Zugang der Bayern für die kommende Saison. Der talentierte Abwehrspieler war heftig umworben. Auch Double-Gewinner Dortmund und Schalke hatten großes Interesse am 22-Jährigen bekundet. Der gebürtige Frankfurter hat 17 U-21-Länderspiele absolviert und steht bei Mainz seit 2008 unter Vertrag. Der Kontrakt läuft im Sommer aus.
Die Bayern haben derzeit in Dante, Holger Badstuber, Jerome Boateng und Daniel van Buyten vier Innenverteidiger im Kader. Der Transfer von Kirchhoff könnte darauf hindeuten, dass die Bayern den Vertrag mit dem 34 Jahre alten van Buyten zum Saisonende nicht mehr verlängern.
Doch dies wollte Sammer nicht bestätigen. "Wir haben die Saison 2013/14 noch nicht fertg geplant. Die Spieler haben die Möglichkeit, sich in der Rückrunde zu beweisen. Deshalb hat dies mit Daniel van Buyten nichts zu tun."
Transfer schon im Sommer?
Der Kicker berichtet darüber hinaus, dass ein Wechsel von Kirchhoff im Winter noch nicht endgültig vom Tisch sei. Christian Heidel, Manager des FSV Mainz 05, will jedoch die "sportlichen Ziele nicht gefährden und das müssen wir aus wirtschaftlichen Gründen glücklicherweise auch nicht. Deswegen kann ich mir einenWechsel im Winter derzeit nicht vorstellen", sagte er zu "Sport1".
Ein Angebot aus München würde er sich aberanhören: "Selbstverständlich bin ich immer gesprächsbereit, wenn der FC Bayern anruft. Ob das dann letztlich dazu führt, dass Jan vorher wechselt, weiß ich nicht. Das ist weniger eine monetäre Geschichte, da geht es mehr um die sportliche Planung bei uns im Klub."
Jan Kirchhoff im Steckbrief