Der FC Bayern startet am Mittwoch seine Testspielreise in die USA. Sportlich eher unbedeutend, ist die Tour für die globale Strategie des deutschen Rekordmeisters ein Meilenstein. Um mit Europas Topklubs mithalten zu können, sind Märkte wie die USA unerlässlich, betont Jörg Wacker, Vorstand für Internationalisierung und Strategie bei den Bayern. Sein Zauberwort heißt Nachhaltigkeit.
"Die Reise ist ein Teil des Gesamtpuzzles, der Gesamtstrategie. Diese Tour ist super, weil wir mit der Mannschaft und unseren Stars in einen neuen Markt gehen. Das ist sowohl für unsere Partner, als auch für unsere Fans vor Ort genial", so Wacker, der den deutschen Rekordmeister seit Juli 2013 international vermarktet, gegenüber "Sport 1".
Die Reise wird die Bayern zu Testspielen gegen Chivas Guadalajara in New Jersey sowie gegen die MLS-Allstars in Portland führen. Doch auch danach müsse man laut Wacker dran bleiben: "Wir fliegen auch wieder zurück. Und dann geht es darum, auch ohne unsere Spieler vor Ort unsere Marke 365 Tage im Jahr in den USA sichtbar zu machen."
"Haben auch monetäre Interessen"
"Es macht keinen Sinn eine US-Tour zu organisieren und dann zu sagen: So, jetzt haben wir die USA erobert", so der 46-Jährige frühere Sportjournalist. "Unser Konzept ist ein nachhaltiges Konzept mit welchem wir unseren Club noch stärker international positionieren. Und natürlich haben wir auch monetäre Interessen."
"Unsere Wettbewerber heißen Manchester United, Barcelona und Real Madrid - und an diesen Vereinen müssen wir uns orientieren", weiß Wacker, mit wem die Bayern auf dem internationalen Markt um Präsenz und damit um riesige Marketingeinnahmen konkurrieren.
WM-Titel als Glücksfall
Vorteil Bayern: Die internationale Anerkennung dürfte durch den deutschen WM-Titel rasant wachsen. Sechs Münchner in der Final-Startelf sowie der eingewechselte Mario Götze, der zum goldenen Torschützen avancierte - für den Doublesieger ein echter globaler Coup. "Es ist großartig wenn man vor allem dank unserer Spieler den Weltmeistertitel holt."
"Das hilft natürlich, die Marke FC Bayern in die ganze Welt zu transportieren. Wenn Sie weltweit einen Fußballfan heute fragen, ob er Mario Götze, Bastian Schweinsteiger, Jerome Boateng, Manuel Neuer, Philipp Lahm oder Thomas Müller kennt, dann sagt er ja - wahrscheinlich auch im letzten Winkel der Erde." Wacker betont: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."
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