Borussia Dortmunds Neuzugang Ciro Immobile hat am Donnerstag im Trainingslager in Bad Ragaz seine erste Pressekonferenz beim BVB gegeben. Der Stürmer sprach über seine ersten Schritte bei den Schwarzgelben, die Nachfolge von Robert Lewandowski und seine bisherigen Deutschkenntnisse.
"Ich bin sehr zufrieden, bei einem ganz großen Klub angekommen zu sein. Ich bin von den Jungs sehr positiv aufgenommen worden. Ich habe darüber vorab mit dem Trainer gesprochen und das hat sich letztlich alles bestätigt", sagte Immobile, dessen Aussagen im Teamhotel "Grand Resort" von Dolmetscher Massimo Mariotti übersetzt wurden.
Wenig überraschend äußerte der 24-Jährige, dass die erste Zeit in Dortmund eine Umstellung für ihn bedeute: "Das ist hier eine neue Art, Fußball zu spielen und sicherlich eine Umstellung. Da muss ich noch hineinwachsen. Die Trainingsinhalte und die Intensität dabei sind sehr hoch, viel höher als bei meinem ehemaligen Klub. Das ist auch wichtig, denn wir spielen in drei Wettbewerben und brauchen dafür ganz viel Kraft."
Lob für lockeren Klopp
Immobile lief bislang in den Testspielen in Osnabrück (1:1) und Essen (5:1) auf - darunter auch an der Seite von Pierre-Emerick Aubameyang in einer Formation mit zwei Spitzen.
Ein bestimmtes Spielsystem bevorzugt Immobile aber nicht: "Das ist egal, der Trainer wird das entscheiden. In dieser Mannschaft müssen wir alle sowohl am Offensiv-, als auch am Defensivspiel teilnehmen."
Trainer Jürgen Klopp nahm seinen neuen Angreifer im Training bislang immer mal wieder zur Seite, um sich seine Anweisungen übersetzen zu lassen.
Immobile sagte dazu, dass ihm Klopp die Abläufe nach und nach zu erklären versucht. "Er sagt, dass ich es sehr locker nehmen und mich nicht zu sehr unter Druck setzen soll. Ich habe ein gutes Feeling und will von Tag zu Tag dazulernen."
"Lewandowski ist Vergangenheit"
Dass Klopp speziell auf ihn ein Auge wirft, ist für Immobile mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Er berichtete davon, dass ihn Klopp 70 Mal spielen gesehen habe, um seine Eigenschaften als Spieler kennen zu lernen. "Das ist fast mehr als mein Vater", sagte der Ex-Turiner mit einem Schmunzeln.
Unvermeidlich war die Nachfrage zu seinem Vorgänger Robert Lewandowski, mit dem sich Immobile wohl noch eine längere Zeit auseinandersetzen muss.
Er lobte den Bayern-Neuzugang als großen Spieler, fügte aber hinzu: "Lewandowski ist Vergangenheit, ich bin die Zukunft. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben. Dann wird man sehen, ob ich es schaffe, mehr oder weniger Tore als er zu erzielen."
Plausch mit Luca Toni
Über die Bundesliga habe er sich im Vorfeld mit dem ehemaligen Münchner Torschützenkönig Luca Toni unterhalten. Auch die aktuellen Spieler Giulio Donati von Bayer Leverkusen und Luca Caldirola von Werder Bremen haben ihr Wissen mit Immobile geteilt und erzählt, dass eine sehr physische Liga auf ihn warte.
"Der Favorit sind ganz klar die Bayern. Für uns gilt es, die Vorrunde in der Champions League zu überstehen. In der Liga wird man sehen, wie die Saison verläuft. Ich freue mich riesig auf die kommende Spielzeit", sagte er.
Am Ende der Pressekonferenz, bei der sechs Kamerateams und einige extra aus Italien angereiste Journalisten anwesend waren, sollte Immobile noch seine Deutsch-Kenntnisse zum Besten geben. Die sind zwar noch ausbaufähig, an Lernmaterial mangelt es aber nicht.
"'Wie geht's?' und 'Tor schießen' kann ich schon. Sebastian Kehl und mein Dolmetscher Massimo bringen mir neue Wörter bei. Wir haben zudem zwei Zettel, auf denen die wichtigsten Coachingwörter draufstehen, die man auf dem Platz braucht. Eine Schulklasse aus Dortmund hat mir ein bebildertes Heft mit den wichtigsten deutschen Wörter zusammengestellt."
Ciro Immobile im Steckbrief