Die deutschen Schiedsrichter haben sich gegen die schnelle Einführung des Freisstoßsprays zum Saisonstart am 22. August ausgesprochen. Dies wäre "zu kurzfristig", teilte die Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstag mit.
"Nicht zuletzt der im WM-Turnier nicht immer optimale Einsatz des Freistoßsprays legt nahe, die Schiedsrichter sorgfältig und professionell auf diese Neuerung vorzubereiten und wichtige Fragen rund um die Anwendung des Sprays im Vorfeld zu klären", schrieben die Unparteiischen um Schiri-Chef Herbert Fandel, die sich am Dienstag per Telefonkonferenz mit dem entsprechenden Votum des Ligavorstandes befasst haben, in einer Stellungnahme.
Das Gremium sei "einhellig der Meinung, dass die ursprünglich mit allen Beteiligten abgestimmte Planung, das Freistoßspray in Deutschland frühestens zum Beginn der Rückrunde der Saison 2014/15 einzuführen, mit Blick auf die notwendige Vorbereitung der Schiedsrichter ideal gewesen wäre". Allerdings sei auch eine frühere Einführung denkbar, da "es sich bei der Einführung des Sprays nicht um eine Regeländerung, sondern um die Hinzunahme eines Hilfsmittels handelt". Ein exaktes Datum lasse sich aber "aktuell noch nicht definieren".
Torlinientechnologie wichtiger
Fandel wies zudem erneut auf die Notwendigkeit der Einführung einer Torlinientechnik hin. "Im Zusammenhang mit der aktuellen Thematik Freistoßspray weist die Kommission noch einmal darauf hin, dass es für die Schiedsrichter wichtigere und wesentlich entscheidungsrelevantere Hilfsmittel gibt", sagte der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter: "In diesem Kontext gehen wir davon aus, dass die Einführung der Torlinientechnologie in der Bundesliga ebenfalls zeitnah vorangetrieben wird."
Der Ligavorstand hatte sich am Montag einstimmig für eine Anwendung des Sprays in der Eliteklasse und der 2. Bundesliga zum frühestmöglichen Zeitpunkt ausgesprochen - angestrebt sei der erstmalige Einsatz zum Bundesliga-Auftakt in zwei Wochen.
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