"Müssen Ursachen bei uns suchen"

SID
Michael Preetz redet vor dem Kellerduell gegen die Schwaben Tacheles
© getty

Bislang hielt sich Michael Preetz mit seiner Meinung zur Lage bei Hertha BSC in der Öffentlichkeit gerne zurück und überließ Trainer Jos Luhukay die Deutungshoheit. Doch vor dem Keller-Duell gegen den VfB Stuttgart (Fr., 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) im heimischen Olympiastadion ging der frühere Stürmer in die Offensive.

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"Wir müssen die Ursachen nicht beim Schiedsrichter, nicht bei den Balljungen und nicht beim Gegner suchen - sondern bei uns. Wir waren teilweise nicht aggressiv genug", sagte der 47-Jährige der "Bild" und kritisierte damit auch Luhukay und Thomas Kraft.Trainer und Torwart hatten nach dem jüngsten 0:1 beim FC Augsburg den Schiedsrichter wegen der Strafstoß-Entscheidung bzw. die Balljungen wegen angeblich unflätiger Bemerkungen attackiert.

Preetz nahm zu den Schwächen des Hertha-Spiels direkt Stellung. So weisen Luhukays Schützlinge mit 113 Kilometern den schlechtesten Laufwert der Liga auf. "Sieg oder Niederlage hängen nicht immer nur von den Netto-Zahlen ab, man muss die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen. Eins ist aber ganz klar: In der Lauf- und Einsatzbereitschaft müssen wir deutlich zulegen. Und nicht irgendwann, sondern sofort. Schon Freitag im Heimspiel gegen Stuttgart."

Schlechte Werte der Neuzugänge

Harter Tobak für Mannschaft und Trainer Luhukay, der sich meist schützend vor seine Spieler stellt. Der Coach suchte seinerseits nach Erklärungen, warum das schnelle Umschaltspiel aus der vergangenen Saison nicht mehr klappt. Auffallend ist, dass die teuren und etwas betagten Neuzugänge wie John Heitinga und Salomon Kalou schlechte Zweikampf- und Laufwerte aufweisen und Luhukay bisher nicht in der Lage ist, dies abzustellen.

Hertha darf sich am Freitag keine erneute Niederlage erlauben. Mit dem VfB Stuttgart kommt ein Team, das nahezu auf Augenhöhe ist. Beide Mannschaften gewannen von sechs Spielen nur eins, haben gerade mal fünf Punkte auf dem Konto und stehen knapp oberhalb der Abstiegsränge. "Hertha hat auch andere Ansprüche, denen geht's ähnlich wie uns", sagte VfB-Coach Armin Veh am Mittwoch. Der Verlierer hat einen schweren Oktober vor sich.

VfB: Nebengeräusche durch Manager-Suche

Beim VfB hat die Misere schon Spuren hinterlassen. Nach dem Rauswurf von Manager Fredi Bobic sorgt die Nachfolge-Suche weiterhin für Nebengeräusche. Neuester Kandidat soll der österreichische Ex-Keeper Franz Wohlfahrt sein.

Immerhin stoppte Trainer Armin Veh die Talfahrt in den vergangenen Spielen. Gegen Borussia Dortmund (2:2) und Hannover 96 (1:0) gab es vier Punkte und neues Selbstvertrauen. Im Tor dürfte wie gegen 96 daher anstelle des degradierten Stammkeepers Sven Ulreich wieder der Ex-Cottbuser Thorsten Kirschbaum stehen. Verzichten muss Veh auf Regisseur Daniel Didavi, der eine Zerrung im Oberschenkel hat.

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