"Die Situation ist jetzt eine ganz andere", stellte Veh im Gespräch mit dem kicker klar: "Als wir im Dezember 2013 über die neue Saison sprachen, war von einem Lizenzspieleretat in Höhe von 30 Millionen Euro die Rede. Damals habe ich gesagt: Damit kann ich hier nichts mehr erreichen. Dass der Verein ein halbes Jahr später aufgrund eines Plus von 14 Millionen Euro mit 36 Millionen Euro planen konnte, war damals nicht absehbar."
Diese sechs Millionen seien zwar kein Meilenstein, "aber doch eine Verbesserung, mit der man etwas erreichen kann". Inzwischen stehen wohl sogar 38 Millionen Euro zur Verfügung und Veh fügte hinzu: "Einige andere Vereine haben auf Pump gelebt, insofern haben durch gestiegene Fernsehgelder nicht alle automatisch einen höheren Etat. Wir können uns auf jeden Fall besser aufstellen als zu dem Zeitpunkt, an dem ich den Entschluss fasste, nicht zu verlängern."
"Bin kein Träumer und Gute-Laune-Onkel"
Dennoch bleibt er bei der Formulierung seiner Ziele zurückhaltend, wenngleich es in der Bundesliga "sehr eng" zugehe: "Normalerweise ist schon einiges zementiert, aber nie ganz. Sonst hätte beispielsweise Augsburg nicht Fünfter werden können. Es gibt zwar keine wahnsinnigen Ausschläge, aber auch wir haben 2012/13 mit dem Einzug in die Europa League etwas geschafft, was eigentlich nicht normal ist."
Eine solche Chance "haben viele Klubs. Das ist das Schöne an der Geschichte. Andererseits sieht man an einigen Traditionsvereinen, wie schnell man unten reinrutschen kann. Die Europa League gebe ich nicht als Ziel aus, das wäre nicht realistisch. Ich bin kein Träumer und Gute-Laune-Onkel. Ein Platz im Mittelfeld wäre eine normale Platzierung für uns."
Veh über VfB: "Lief ein bisschen problematisch"
Ehe Veh zur Eintracht zurückkehrte, gab es eine andere Rückkehr - Veh heuerte im Vorjahr beim VfB Stuttgart an. "Ich hatte mir fest vorgenommen, nichts zu machen. Die Entscheidung für Stuttgart fiel kurzfristig und war auch dem geschuldet, dass ich dem Verein etwas zu verdanken habe, wie auch er mir. Doch ich spürte schon, dass ich eine Pause brauche. Die Hoffnung war, dass ich mich noch mal pushen kann, wenn ich zu einem Klub gehe, bei dem ich gerne war. Es lief dann aber ein bisschen problematisch", gab er rückblickend zu.
Nach nur zwölf Spieltagen nahm er schließlich seinen Hut, betonte aber: "Schlimmer wäre es nach 25 Spieltagen gewesen, das hätte ich sicher nicht gemacht. Ich wusste: Wenn ich das mache, dann geht das nur zu diesem Zeitpunkt. Da es noch 22 weitere Spieltage gab, war noch nicht viel passiert. Jetzt bin ich frisch und habe natürlich vor, länger bei der Eintracht zu arbeiten."
Seinen größten Erfolg hat Veh aber nach wie vor mit Stuttgart eingefahren, 2007 holte er zusammen mit Heldt die Meisterschaft. Sein einstiger Weggefährte steht bei Schalke inzwischen regelmäßig in der Kritik und Veh betonte abschließend: "Mit der Kritik geht er wirklich gut um. Ihn spornt das an, da er sehr ehrgeizig ist. Statistisch gesehen ist er in den vergangenen Jahren übrigens ungemein erfolgreich gewesen. Er weiß, dass er trotzdem einige Fehler gemacht hat, aber wer macht die nicht?"
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