Wie die beiden Spieler Trainer Pep Guardiola erleben, wie wichtig die vierte Meisterschaft in Folge wäre und was das Fitnessgeheimnis von Boateng ist - die beiden Weltmeister blieben keine Antworten schuldig.
Philipp Lahm über ...
... die vierte Meisterschaft in Folge: Dieser vierte Titel spielt für uns natürlich eine Rolle. Wenn man beim FC Bayern spielt, gibt man ohnehin das klare Ziel aus, Meister zu werden. Das ist ein Ansporn, aber es geht nicht nur um die Meisterschaft. Das haben die Spieler im Kopf.
... Stammspieler auf der Bank: Es ist nicht einfach, aber ich erwarte einen professionellen Umgang. In so einer Mannschaft, die alles gewinnen will, gibt es immer einen großen Konkurrenzkampf. Es wird enttäuschte Spieler geben. Das muss man verstehen. Wichtig ist, professionell weiterzuarbeiten. Und zwar auf dem Platz und im Training. Man kann auch mal sauer sein, auch auf den Trainer. Aber man muss auf dem Platz, im Training und auch nach Einwechslungen alles für die Mannschaft tun.
... die Kritik an Pep: Die Kritiker sind Außenstehende. Sie sollten mal herkommen und schauen, wie akribisch er tagtäglich arbeitet. Der Trainer macht einen sehr guten Job. Man muss ihn nur an der Außenlinie sehen, um zu sehen, dass er mit vollem Herzen dabei ist. Man merkt, dass er zu 100 Prozent bei der Sache ist. Die Zukunftsfrage wirkt sich nicht auf die Mannschaft aus.
... seine Position: Ich werde sowohl als Mittefeldspieler als auch als Rechtsverteidiger in die Saison gehen, das kommt auch immer auf die individuelle Situation an. Die Abwechslung ist eine tolle Sache. Es ist schön, weil man etwas Neues machen kann. Man lernt den Fußball noch einmal ein bisschen anders kennen. Dennoch ist es kein Geheimnis und es hat sich auch nichts daran geändert, dass ich am liebsten im Mittelfeld spiele.
... Ziele: Ich will noch einmal die Champions League gewinnen. Ich hab hier noch drei Jahre Vertrag, also haben wir noch etwas Zeit. Aber umso früher, umso besser.
... ein Wechsel nach Katar oder Amerika: Nein, so bin ich nicht. Ich habe da keine Probleme, wenn es andere machen, aber mein Karriereende wird beim FC Bayern sein. Ich werde nichtmehr woanders hingehen. Aber es kann gut sein, dass ich in meinem vierten oder fünften Sommer nochmals in der Kreisliga aufschlage.
Jerome Boateng über ...
... die vierte Meisterschaft: Wir wollen erst einmal gut starten, das heißt mit einem Sieg, egal wie. Man muss den Gegner nicht an die Wand spielen, auch wenn das alle erwarten. Aber es gibt viele starke andere Mannschaften - Wolfsburg, Dortmund, Gladbach und Leverkusen. Die vierte Meisterschaft ist erst einmal der wichtigste Titel.
... das Triple-Ziel: Wenn du schon eine Saison hattest wie 2013 unter Jupp Heynckes, muss das das Ziel sein. Man spielt nicht für immer. Man will nicht das Gefühl haben, man hat etwas liegen gelassen.
... das HSV-Spiel: Es ist gefährlich, Hamburg hat nichts zu verlieren. Aber wenn wir aggressiv und konzentriert zu Werke gehen, habe ich keine Bedenken. Dennoch werden wir Hamburg nicht unterschätzen, wir werden den Gegner nicht kleinreden, wie das von außen gerne gemacht wird.
... das HSV-Chaos: Es passt irgendwie alles zusammen. Es ist schade. Aber seine Rucksäcke sollte man normalerweise immer im Auge haben. Sie sind eigentlich auch groß genug.
... Kritik von außen: Das man einmal ein schlechtes Spiel oder eine Phase hat, kommt überall vor. Wir sind auch nur Menschen. Dass das bei uns anders bewertet wird, haben wir uns erarbeitet. Man sollte das nicht ernst nehmen, das gehört zum Geschäft. Für uns ist das nicht wichtig. Wir haben ein gutes Verhältnis zum Trainer. Wenn er etwas anderes denken würde, würde er nicht auf dem Platz stehen und uns trainieren. Was in Zukunft passiert, ist die Sache des Trainers. Er findet immer etwas zu verbessern, nimmt die Spiele auseinander und geht ins Detail. Jeder Spieler merkt, dass der Trainer topmotiviert ist. Er lebt das Spiel. Wenn etwas nicht klappt, will er, dass er wir das mitkriegen.
... seine Rolle in der Mannschaft: Natürlich übernehme ich Verantwortung und sage meine Meinung, wenn ich etwas zu sagen habe. Aber ich muss nicht überall meinen Senf dazugeben. Die Kapitänsbinde ist für mich nicht wichtig, ich kann auch so Verantwortung übernehmen.
... Arturo Vidal: Er ist ein Spieler, der immer alles gibt. Aber er weiß auch selber, dass er in manchen Situationen etwas ruhiger und cleverer sein muss. Aber er bringt unglaublich viel Qualität mit und wird uns da mit Sicherheit auch helfen.
... seine Fitness und Verletzungsprobleme: Ich pflege mich gut, ich achte auf meinen Körper und ich esse auch einigermaßen gut. Manchmal ist auch einfach Pech dabei, aber man kann schon gewisse Sachen vorbeugen. Mit dem Alter lernt man seinen Körper noch besser kennen und lässt zur Not auch mal ein Training weg. Aber Verletzungen dürfen für uns keine Entschuldigung sein.