Vor dem Bundesligastart attestiert Oliver Kahn Pep Guardiola in einem Interview mit dem Kicker Unausgeglichenheit und gibt dem Bayern-Trainer einen Rat. Während er Arturo Vidals Verpflichtung kritisch sieht, kann er den Verkauf von Bastian Schweinsteiger nachvollziehen.
Vidal bringe dem Bayern-Spiel "vor allem Aggressivität und eine besondere Mentalität", lobt Kahn den Chilenen. Dennoch ist er sich nicht sicher, ob der Mittelfeldspieler zum Pep-Fußball passt: "Er passt nicht unbedingt in das Anforderungsprofil von Pep Guardiola."
Die Diskussion um die Vertragssituation des Bayern-Trainers sieht Kahn als belastend an: "Sie ist nervig für Verein und Spieler." Aber auch Peps Äußerungen und sein Auftreten heizen dem Ex-Keeper zufolge die Debatte an, weil der Katalane dabei Selbstzweifel erkennen lassen.
"Wichtiger wäre, Selbstsicherheit und Souveränität auszustrahlen und der Mannschaft zu vertrauen. Momentan wirkt Guardiola sehr gereizt", so Kahn. Alles sehe stressbelastet aus und Guardiola wirke unausgeglichen. Den extremen Druck mache sich der Coach aber zum größten Teil selbst.
Schweinsteiger kann Probleme bekommen
Kahn rät Guardiola zu mehr Gelassenheit: "Wenn er diesen Schritt nicht schafft, wird er der Dauerbelastung irgendwann nicht mehr standhalten."
Den Transfer von Schweinsteiger kann Kahn indes für alle Seiten nachvollziehen. Der Weltmeister sei als Einwechselspieler nicht geeignet, und der Verein könne keine Rücksicht darauf nehmen, was jemand geleistet hat.
Allerdings sieht der 46-Jährige Schweinsteigers Zukunft bei Manchester United skeptisch, da dort schnelle Spieler wie Robben und Ribery fehlten. "Bei Manchester United wird der Ball also häufiger zu Bastian zurückkommen. Er wird extrem hohes Tempo gehen müssen, kann dort also relativ schnell Probleme bekommen, wenn er sich nicht in einen körperlichen Topzustand zurückversetzt."
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