"Es gibt sechs verschiedene sportliche Entscheidungen. Die Bundesliga ist alles andere als langweilig. Das zeigen die Marktanteile im Free-TV, die Marktanteile im Pay-TV und die Zuschauerzahlen", sagte der Geschäftsführer der DFL bei einer Podiumsdiskussion des Bundesligisten FSV Mainz 05: "Ich glaube auch nicht, dass Bayern auf alle Zeiten Meister wird."
Mit Blick auf die finanzielle Übermacht der englischen Premier League im Vergleich zur Bundesliga sieht Seifert das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. "Ein Topspieler der Bundesliga wechselt nicht zum Tabellenachten der Premier League. Es werden aber noch zwei verrückte Jahre kommen", äußerte Seifert: "Bei den Klubs im Mittelfeld und am Ende der Premier League wird die Irrationalität zunehmen, weil die nicht absteigen wollen."
Die Engländer kassieren ab der kommenden Saison 3,2 Milliarden Euro pro Spielzeit für die nationalen und internationalen Medienrechte. Die 36 deutschen Profiklubs müssen sich in der kommenden Saison mit 835 Millionen Euro zufriedengeben.
"Bundesliga weltweit gefragt"
Bei der Auslandsvermarktung der Bundesliga sieht Seifert noch Luft nach oben, ein Punktspiel in Übersee ist für den DFL-Boss dabei aber keine Option. "Es fängt mit dem Bewusstsein an, dass die Bundesliga weltweit gefragt ist. Wir sind da mit den Klubs im permanenten Dialog. Wir sind auf dem Weg, haben aber noch sehr viel Potenzial", sagte Seifert: "Es passt nicht zur Bundesliga, ein Wettbewerbsspiel im Ausland auszutragen."
Auch die hohen Transferausgaben der Chinesen sind Seifert nicht verborgen geblieben. "In China ist viel Geld im Markt. Wie nachhaltig das ist, weiß man noch nicht. Aber man darf es nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagte der DFL-Boss.
Seifert betonte zudem, dass die DFL trotz Forderungen von verschiedenen Klubs nicht an der 50+1-Regel zur Begrenzung des Einflusses von Investoren rütteln wird: "Die 50+1-Regel steht in der Satzung und ist nur durch eine Zweidrittelmehrheit zu kippen. Dafür würde es keine Mehrheit geben. Die DFL hat keine Ambitionen, an 50+1 etwas zu ändern. Die Rechtsform ist aber ohnehin keine Garantie für Erfolg oder Misserfolg."
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