Zusammenfassung
Das war sie also, die erste Pressekonferenz mit dem neuen Hamburger Trainer Markus Gisdol. Sonderlich viel über Inhalte wollte der 47-Jährige nicht sprechen. Stattdessen will er Taten auf dem Trainingsplatz folgen lassen.
Die wichtigsten Aussagen:
- Die Vertragslaufzeit von nur einem Jahr spielt keine Rolle. Gisdol arbeitet ohnehin immer, als habe er keine Frist
- Die Strahlkraft des Hamburger SV war ein ausschlaggebender Punkt. Lange musste er nicht überlegen.
- Vom Zustand der Mannschaft möchte er sich ein eigenes Bild machen und sie ohne Vorurteile kennen lernen. Das gilt beispielsweise auch für Alen Halilovic.
- Eine Trainingsgruppe 2 wird es beim HSV nicht geben.
- Die Mannschaft hat Kapitän und Mannschaftsrat gewählt, deswegen wird es auf diesen Positionen keine Änderung geben.
Druck für Beiersdorfer?
Beiersdorfer über...
...Druck: "Ehrlich gesagt ist mein persönlicher Druck der Druck, dass es dem HSV gut geht. Es geht nicht um Drucksituationen von außen. Ich habe meine Abmachungen nur mit dem HSV. Von daher muss ich meiner Funktion und Verantwortung nach bestem Wissen und Gewissen nachgehen."
Kapitän und Mannschaftsrat
Gisdol über...
...Fortschritte in der Offensive: "Wir werden an diese Themen direkt rangehen. Aber Ergebnisse schnell zu versprechen, mache ich nicht. Die Frage ist ja immer: Was betrachtet man als Fortschritt? Die öffentliche Wahrnehmung von Spielsituationen ist ja oftmals anders als die Wahrnehmung eines Trainers. Ich bin sicher, wir werden eine Veränderung herbeiführen können. Aber wie schnell wir etwas Signifikantes erreichen, kann ich nicht sagen."
...Kapitän und Mannschaftsrat: "Soweit ich weiß, sind diese Dinge von der Mannschaft gewählt worden. Für mich gibt es wichtigere Baustellen, als mich damit zu befassen. Das werden wir erstmal so beibehalten."
...seine Mannschaftsführung: "Ich weiß nicht, wie oft Sie das Training anschauen. Die nächsten Trainingseinheiten werden öffentlich sein. Schauen Sie zu, machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Es macht keinen Sinn, wenn ich da jetzt darüber spreche."
Halilovic hat eine Chance
Gisdol über...
...seine Gedanken zu Alen Halilovic: "Ich habe mir gar nichts dabei gedacht, ich war da im Urlaub. Ich mache mir tatsächlich immer erst ein Bild, wenn ich die Spieler selbst kennen lerne. Ich versuche, mich von allen Vorurteilen freizumachen. Jeder Spieler hat bei mir eine Chance, bei Null zu beginnen."
...Bernhard Peters: "Es war ein zusätzlich Plus. Ich kenne Bernhard. Er weiß natürlich auch, wie ich als Trainer arbeite. Es ist unglaublich wichtig, dass man Experten im Verein hat und die auch immer wieder zu Rate zieht. Als Trainer sollte man nie denken, man wisse schon alles, sondern man muss sich immer mal wieder einen Ratschlag von außen holen."
Kein Abstiegskampf
Beiersdorfer über...
...den Abstiegskampf: "Ich spreche nicht vom Abstiegskampf, aber wir müssen alles dafür tun, um nicht vom Abstiegskampf sprechen zu müssen. Unser Ziel ist es, Spiele zu gewinnen. Und da werden wir in den nächsten Wochen hart dafür arbeiten. Bisher haben wir zu wenig gewonnen."
Keine Trainingsgruppe 2
Gisdol über...
...Trainingsgruppe 2: "Das war damals nicht zum Lachen. Aus jetziger Sicht kann man darüber schmunzeln, aber damals war das eine schwierige Situation. Es waren ja 40 Spieler im Kader und als Trainer muss man dann harte Entscheidungen treffen. Aber hier ist die Situation nicht so schlimm."
...Arbeit mit jungen Spielern: "Mir ist völlig egal, ob ein Spieler 18 oder 35 ist, wenn er bereit ist, mit mir zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Entscheidend ist für mich, die Bereitschaft der Spieler. Ich entwickle gerne Spieler weiter, aber ich entwickle auch gerne ältere Spieler weiter."
Weniger Zeit als Trainer
Gisdol über...
...die Entwicklungen, dass Trainer weniger Zeit bekommen: "Das ist nicht wegzudiskutieren. Das ist der aktuelle Trend. Mittlerweile gehört das in die Berufsbeschreibung eines Trainers rein. Das ist Berufsrisiko. Natürlich würde ich mir wünschen, dass man mehr Zeit bekäme als Trainer, aber das ist nun mal so und damit muss man klarkommen."
...die Situation um Kühne: "In Hoffenheim war es eine besondere Situation. Hier kann ich es noch nicht beurteilen. Aber diese Dinge sind am Rande. Diesen Dingen fügt man sich als Trainer. Mir geht es jetzt erst einmal darum, die Mannschaft kennen zu lernen und mit der Mannschaft zu arbeiten."
...das Ziel: "Nein, ich habe kein sportliches Ziel. Es geht um das Jetzt. Es geht darum, Stück für Stück nach vorne zu arbeiten und nicht zu weit in die Zukunft zu blicken."
"Ein bisschen Fortune"
Beiersdorfer über...
...die Situation: "Natürlich wollen wir nach vorne gehen und deswegen muss man auch mal an der einen oder anderen Kreuzung eine Entscheidung treffen. Es braucht eine gewisse Leichtigkeit und man muss auch ein bisschen Fortune haben. Aber ich bin guten Mutes, dass wir uns das gemeinsam erarbeiten werden."
Aggressives Pressing
Gisdol über...
...die Mannschaft: "Ich bin komplett unvoreingenommen und möchte mir ein komplett eigenes Bild des Kaders machen. Ich bin mir sicher, dass ich mit der Mannschaft gut klar kommen werde. Wir brauchen jetzt eine positive Stimmung."
...die Ausrichtung: "Natürlich geht es darum, mit aggressivem Pressing den Ball zu erobern und dann schnell in die Umschaltbewegung zu gehen. Aber ich will da jetzt auch nicht zu tief reingehen. Wir müssen uns wieder Selbstvertrauen holen und uns Stück für Stück da herausziehen."
Keine große Sprüche
Gisdol über...
...seine Vorstellungen: "Es bringt nichts, jetzt große Sprüche zu klopfen. Wir müssen jetzt kurzfristig handeln - können nicht sofort unsere ideale Spielphilosophie überstülpen. Man muss immer auch schauen, mit welchen Spielern man arbeitet und was jetzt kurzfristig angebracht ist."
...über die Halbwertszeit der Trainer beim HSV: "Ich habe schon gezuckt, aber vor Freude. Der HSV ist ein Brett, das ist ein wahnsinnig geiler Klub! Wir müssen wieder mit Freude an die Sache herangehen."
Werder-Verhandlungen
Gisdol über...
...Werder Bremen: "Wie eng die Verhandlungen mit Werder Bremen waren, spielt keine Rolle. Ich habe mich bewusst für den Hamburger SV entschieden. Die Strahlkraft von Hamburg und speziell des HSV hat natürlich ihren Teil dazu beigetragen, dass ich da nicht lange überlegen musste."
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...die Vertragslaufzeit: "Die Vertragslaufzeit spielt für mich keine Rolle. Ich arbeite als Trainer immer so, als ob ich einen unbefristeten Vertrag hätte. Zur aktuellen Situation empfinde ich es einfach für angebracht, es so zu machen. Wenn alles passt, spricht sicherlich nichts dagegen, auch einen längerfristigen Vertrag zu unterschreiben."
Wenig Schlaf
Markus Gisdol über...
...seine erste Nacht: "Ich habe wenig geschlafen. Am Anfang sind es immer erst einmal viele Eindrücke, viele Gespräche."
...die Mannschaft: "Ich werde mich nach der Pressekonferenz so schnell wie möglich mit der Mannschaft treffen und dann geht es direkt intensiv los. Ich habe große Lust auf das Team."
...die Situation: "Es ist natürlich eine sehr schwierige Situation. Den Rucksack, den die Mannschaft momentan trägt, müssen wir ablegen und wieder frei im Kopf werden. Wir müssen es schaffen, etwas Leichtigkeit in die Köpfe reinzubekommen und ihnen die Last etwas abzunehmen."
Einjahresvertrag
Beiersdorfer über...
...die Vertragslaufzeit: "Wir haben auch über einen Zweijahresvertrag gesprochen, aber Markus hat mich gestern angerufen und gesagt, er würde lieber erst einmal für einen Tag unterschreiben und dann haben wir das auch so gemacht."
Beiersdorfer begrüßt den Neuen
Dietmar Beiersdorfer über...
...die Verpflichtung von Gisdol: "Im Namen vom Hamburger SV möchte ich dich, Markus, ganz herzlich im Volksparkstadion begrüßen und dir viel Erfolg wünschen. Ich glaube, dass er ideal zu unserem Kader und unserer Mannschaft passt. Er ist gewohnt, mit jungen Spielern zu arbeiten und ich bin überzeugt, dass er uns mit seiner Trainings- und Spielphilosophie noch einmal einen Schub verpasst."
Blitzlicht-Gewitter
Da ist er! Markus Gisdol betritt gemeinsam mit Dietmar Beiersdorfer das Podium und lässt sich erst einmal ablichten.
Inspiration von Außen
Als eine der Stärken von Gisdol gilt auch, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Zuletzt schaute er für eine Woche beim THW Kiel vorbei. Beim Training des Handball-Rekordmeisters tauschte er sich viel mit Trainer Alfred Gislason aus. Ziel? Neue Ideen sammeln, Impulse für die tägliche Trainingsarbeit kennenlernen.
Frank und Frank
Markus Gisdol bringt zum Hamburger SV übrigens seine Co-Trainer Frank Fröhling und Frank Kaspari mit. Beide haben den 47-Jährigen bereits bei der TSG Hoffenheim unterstützt.
Punktegarant aus Geislingen?
Vor allem eines versprechen sich die Fans und Verantwortlichen des Hamburger SV vom neuen Trainer: Punkte. Dabei war genau das eigentlich nicht das Problem von Vorgänger Bruno Labbadia. Mit 1,16 Punkten pro Spiel war dieser deutlich erfolgreicher als seine Vorgänger van Marwijk (0,80), Slomka (0,75), Zinnbauer (1,04) und Knäbel (0,0).
Immerhin: Gisdol erreichte in seiner Amtszeit bei Hoffenheim 1,34 Zähler pro Partie. Das wäre ein Fortschritt!
Gisdols erste Aufgaben
Wie geht es für den neuen Cheffe eigentlich los? Die ersten Aufgaben von Markus Gisdol als HSV-Trainer im Überblick:
- 1.10. Hertha BSC (A)
- 15.10. Borussia Mönchengladbach (A)
- 21.10. Eintracht Frankfurt (H)
- 25.10. Hallescher FC (A) (DFB-Pokal)
- 30.10. 1. FC Köln (A)
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So wirklich häufig lässt sich der Neue also erst einmal nicht im heimischen Volksparkstadion blicken.
Hamburg, deine Trainer
Ja, das muntere Stühlerücken auf der Trainerbank des HSV geht weiter. Waren ja auch nicht allzu viele in den letzten Jahren, oder? Wir haben für euch mal alle Übungsleiter seit 2000 zusammengestellt.
Die bisherige Vita
Was qualifiziert Markus Gisdol, den Hamburger SV zu trainieren? Werfen wir doch gemeinsam schnell mal einen Blick auf die bisherigen Stationen des 47-Jährigen:
- 2005-2007 VfB Stuttgart U17
- 2007 SG Sonnenhof Großaspach
- 2008-2009 SSV Ulm 1846
- 2009-2011 TSG 1899 Hoffenheim II
- 2011-2012 FC Schalke 04 (Co-Trainer)
- 2013-2015 TSG 1899 Hoffenheim
Vertrag bis Saisonende
Entgegen mittlerweile durchaus üblicher Trends, sich mit Zwei- oder Dreijahresverträgen zu binden, bat Gisdol den Hamburger SV darum, vorerst nur bis Sommer 2017 zu unterschreiben. Warum? Er wird es sicher gleich erläutern.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Moin moin! Herzlich willkommen zur Vorstellung des neuen Trainers beim Hamburger SV. Markus Gisdol wird Nachfolger von Bruno Labbadia und soll dem Bundesliga-Dino wieder neues Leben einhauchen. Was will der 47-Jährige verändern? Wie ist sein Konzept? Auf welches Personal setzt er? Ab 13.30 Uhr erfahrt ihr es, denn wir tickern die PK fleißig mit.