Sind Sie auch der Meinung, dass es kaum Öderes gibt, als sich Gedanken über die Rate angekommener Pässe bei Thiago Alcantara oder die fabelhafte Torausbeute von Pierre-Emerick Aubameyang zu machen? Wir auch.
Deshalb wollen wir mal einen näheren Blick auf die weniger ruhmreichen, dafür aber deutlich unterhaltsameren Statistiken werfen: Verballerte Elfer etwa oder direkt zum Gegner geschmissene Einwürfe, stümperhafte Fehler, die zu nichts anderem führen konnten als zu einem Gegentor, oder Gelbe und Rote Karten wegen Meckerns, Schauspielerei oder Entblößung des Oberkörpers.
Die Frage, die sich stellt, lautet schlicht: Welches Team der Bundesliga hat sich in der laufenden Saison bisher am dümmsten angestellt?
Kleine Anmerkung noch: Die Punktevergabe ist bisweilen willkürlich, aber immer gerecht.
Und noch eine kleine Anmerkung: Auf Namensnennungen wird verzichtet, um niemandem zu sehr auf den Schlips zu treten. In Einzelfällen geht's aber leider nicht anders.
Letzte kleine Anmerkung: Chicharito oder Timo Werner werden schon damit klarkommen, gell?! Und die anderen bestimmt auch.
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Tollpatschigkeit
Eigentore
Okay, fade Statistik, weil kaum Eigentore gefallen sind. Ganze fünf gab's in den 144 bislang absolvierten Begegnungen. Wir haben entschieden, 5 Minuspunkte an die Sportskameraden aus Leverkusen, Hamburg, Bremen, Schalke und Hoffenheim zu vergeben.
Grobe Fehler vor Gegentoren
Geile Statistik! Hier geht es um Böcke, die so verheerend waren, dass der Torerfolg für den Gegner im Moment des Fehlers quasi nicht mehr zu verhindern war. Und davon gab's reichlich. Zwei Beispiele zur Illustration gefällig? Der Mainzer Leon Balogun biegt am 10. Spieltag in Leipzig bei einem Laufduell mit Emil Forsberg aus unerfindlichen Gründen plötzlich falsch ab und lässt seinen Gegenspieler entwischen. Forsberg legt Timo Werner Sekundenbruchteile später das 3:0 auf. Oder: Ebenfalls am 10. Spieltag nimmt Hamburgs Johan Djourou ein Zuspiel erst schlampig an, um es dann noch viel schlampiger Richtung eigenes Tor zurückzuspielen. Der "Rückpass" gerät zur perfekten Vorarbeit für Emre Mor, der Pierre-Emerick Aubameyang das 2:0 für Dortmund auflegt. Apropos HSV: Der ist in dieser Kategorie mit 8 kapitalen Schnitzern nicht zu schlagen und heimst dafür 10 Minuspunkte ein. Ebenfalls grausig: Leverkusen und Freiburg mit je 6 groben Fehlern und Gladbach mit 5.
Notbremsen
Notbremsen sind ein wenig wie Eigentore: Mangelware. Ganze sieben gab's bislang. Mit dabei natürlich der HSV und Leverkusen. Weiter: Mainz, Schalke, Wolfsburg, Freiburg, Frankfurt. Lohn: je 3 Miese.
Großchancen jämmerlich vergeben
Großchancen, jämmerlich vergebene, sind ein wenig wie Eigentore und Notbremsen: So viele gibt's davon auch wieder nicht. "Was? Wie?", wird jetzt der eine oder andere rufen. "Unser Stürmer haut allein in jedem Spiel drei 100-Prozentige auf die Tribüne!" Mag ja sein, aber man muss sich schon besonders "geschmeidig" in Szene setzen, um den fail alarm in dieser Kategorie bei Opta zu aktivieren. So geschmeidig etwa wie Robert Lewandowski auf Schalke am 2. Spieltag, als er bei 0:0 den Ball aus gefühlt 20 Zentimetern per Oberschenkel-Hüft-Scrotum-Direktabnahme übers leere Tor schubste. Neben den Bayern verewigten sich in dieser Sparte nur noch: Leverkusen (na klar!), Gladbach, Mainz, Schalke und Darmstadt. Lohn: 5 Minuspunkte.
Wertung Tollpatschigkeit
1. Leverkusen 20 Minuspunkte
Anmerkung: Glückwunsch an Bayer! In allen Tollpatsch-Kategorien hat nur ein Team der Liga abgesahnt.
2. HSV 18
3. Schalke 16
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15. Leipzig 1
15. Augsburg 1
17. Köln 0
17. Ingolstadt 0