Das Derby der letzten Chance gegen Borussia Mönchengladbach ist für den 1. FC Köln das erste von 17 Endspielen.
Hoffnungsträger Jonas Hector ist wieder dabei, Ex-Trainer Peter Stöger fiebert aus Dortmund mit, Coach Stefan Ruthenbeck verspricht Leidenschaft. Mit dem Mute der Verzweiflung geht der 1. FC Köln in das Derby gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag.
Die Chance auf der Klassenerhalt ist für den abgeschlagenen Tabellenletzten zwar verschwindend gering, doch kampflos will sich der FC nicht geschlagen geben.
"Es ist nicht unsere letzte Chance, sondern eine Riesengelegenheit. Egal, was passiert - es wird noch in keine Richtung etwas gelaufen sein", sagte Ruthenbeck am Freitag: "Wir haben ein Stück Optimismus. Die Mannschaft zeigt aber erst Stärke in Sachen Mentalität, wenn es Niederlagen gibt."
Die gab es in der Hinrunde zur Genüge. 13 Spiele verloren die Kölner, insgesamt holten sie sechs Punkte und haben neun Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Gegen den Tabellensechsten aus Gladbach ist der FC klarer Außenseiter - dennoch sei die Vorfreude auf das Derby "riesig", sagte Ruthenbeck: "Alle sind hochmotiviert, wir haben den Fokus auf das Spiel gegen den Ball. Wir haben eine starke Abwehr und einen guten Torwart. Gegen uns muss man erst einmal ein Tor machen."
Hector kehrt zurück - Terodde vor Debüt
In der Defensive kann Ruthenbeck im "ersten von 17 Endspielen" wieder auf den lange verletzten und schmerzlich vermissten Nationalspieler Hector setzen, der aufgrund eines Syndesmoserisses seit September ausgefallen war.
Vorne soll der vom VfB Stuttgart verpflichtete Simon Terodde endlich für Gefahr sorgen - die zehn Tore der Vorrunde sind schlicht zu wenig, um in der Bundesliga zu bestehen. Außerdem stehen Sehrou Guirassy, Simon Zoller und Yuya Osako wieder zur Verfügung.
Überhaupt melden sich immer mehr Stammspieler zurück. Ruthenbeck, der bei seinem Dienstantritt im Dezember das verletzungsgeplagte Team immer wieder mit Spielern aus der zweiten Mannschaft ergänzte, muss plötzlich aussortieren. "Das ist das Schwierigste - wir haben viele Spieler auf ähnlichem Niveau. Und einigen müssen wir wehtun", sagte der 45-Jährige.
Dass es mit dem Klassenerhalt klappt, wünscht sich auch Ruthenbecks Vorgänger Stöger, der mittlerweile bei Borussia Dortmund auf der Trainerbank sitzt. "Wenn mein Fokus mal nicht auf dem BVB liegt, in ruhigen fünf Minuten, werde ich mit Auge und Herz immer auch auf den FC schauen", sagte der Österreicher: "Ich hoffe, dass sie es schaffen. Das wäre richtig cool."
Ruthenbeck antwortete, er freue sich "ein bisschen" über Stögers warme Worte. "Es ist schön zu hören. Peter hat hier viel gute Arbeit geleistet." Aber: "Die Wünsche helfen uns erst einmal nicht!"