HSV-Interimstrainer Christian Titz: Wer ist der Nachfolger von Bernd Hollerbach?

Von SPOX
Christian Titz wird als Nachfolger von Hollerbach beim HSV gehandelt.
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Der HSV hat sich vorzeitig von Bernd Hollerbach getrennt und Christian Titz als dritten Cheftrainer der laufenden Saison installiert. Wer ist der neue Coach und was könnte er zur Mission Klassenerhalt in der Bundesliga beitragen?

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Sieben Wochen war Bernd Hollerbach Trainer des Hamburger SV. Nach der 0:6-Niederlage gegen den FC Bayern München wurden allerdings schnell Gerüchte in zahlreichen deutschen Medien laut, dass die Zeit des Trainers schon wieder abgelaufen sei. Sein Nachfolger ist bis zum Saisonende Christian Titz.

Der in Deutschland bisher eher unbekannte Titz betreut derzeit die zweite Mannschaft des HSV in der Regionalliga und ist dementsprechend vertraut mit den Mechanismen im Klub. Die Langzeit-Hoffnung der Verantwortlichen soll er laut Vereinsführung allerdings nicht sein.

Vielmehr ist Titz, seit 2004 als Fußballlehrer lizenziert, wohl eine Übergangslösung und ein letzter Versuch des Hamburger SV, die Klasse zu halten und den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte zu verhindern. Nach 26 Spielen steht der HSV derzeit auf dem vorletzten Rang und hat sieben Punkte Rückstand auf den 1. FSV Mainz 05.

Noch acht Bundesliga-Spiele für den HSV

Der Rückblick auf die bisherige Saison ist für den HSV allerdings keine große Hilfe. Vielmehr muss der Fokus auf die nahe Zukunft gelegt werden. Acht Spiele bleiben noch, um den massiven Rückstand auf den Relegationsrang wettzumachen und die Abstiegszone zu verlassen.

Einfach wird diese Aufgabe angesichts der verbleibenden Spiele gegen Top-Mannschaften wie den FC Schalke 04, die TSG 1899 Hoffenheim oder Eintracht Frankfurt nicht. Zumal die letzten sportlichen Leistungen enttäuschend abliefen, seit dem 26. November konnte die Mannschaft keinen Sieg mehr feiern (3:0 gegen Hoffenheim).

So wurde Markus Gisdol bereits Ende Januar entlassen und Hollerbach eingesetzt. Dass dieser ohne Erfolge blieb, schrieb sich die Mannschaft in Person von Aaron Hunt selbst zu: "Es ist allein unsere Schuld. Wir müssen auf dem Platz Vollgas geben und Punkte einfahren. Das tun wir aber nicht."

SpieltagOrtGegnerDatumUhrzeit
27HeimHertha BSC17. März 201815.30 Uhr
28AuswärtsVfB Stuttgart31. März 201815.30 Uhr
29HeimSchalke 047. April 201818.30 Uhr
30AuswärtsTSG 1899 Hoffenheim14. April 201815.30 Uhr
31HeimSC Freiburg21. April 201815.30 Uhr
32AuswärtsVfL Wolfsburg28. April 201815.30 Uhr
33AuswärtsEintracht Frankfurt5. Mai 201815.30 Uhr
34HeimBorussia M'Gladbach12. Mai 201815.30 Uhr

Christian Titz mit langer Vita in Deutschland und USA

Sollte nun wirklich Titz die Nachfolge von Hollerbach antreten, bleibt die Frage, wie der HSV plötzlich seine Leistungen im geforderten Maß steigern soll. Hoffnung macht zumindest das bisherige Engagement von Titz in der Regionalliga. Sein Team fuhr in 20 Spielen im Schnitt 2,25 Punkte pro Partie ein.

Diese Quote bedeutet derzeit den ersten Platz im Norden. Titz hat seinem Amtsantritt im Sommer 2017 viel erreicht, nachdem er zuvor für die U17 des Klubs verantwortlich gewesen war. Von 2015 bis zum Übertritt in die U21 war er dort für die Ausbildung junger Spieler verantwortlich.

In der Vita des 46-Jährigen finden sich bisher einige Stationen in der Jugend. Titz betreute unter anderem Spieler der U19 von Viktoria Köln sowie von Alemannia Achen. In den USA war er für die U15-Auswahl zuständig und ist Mitgründer der Dooley Soccer University.

JahreVereinFunktion
2000 - 2004Alemania AachenTrainer U19
2005 - 20061. FC PassauTrainer
2007 - 2010USA NationalmannschaftTrainer U15
Herbst 2009Viktoria KölnTrainer U19/Kampfmannschaft
2010 - 2011Dooley Soccer UniversityTrainer
2011 - 2014FC 08 HomburgTrainer
seit 2015Hamburger SVTrainer U17, HSV II

Lewis Holtby schlug Christian Titz beim HSV vor

Dennoch kann Titz Erfahrung als Herrentrainer aufweisen. Diese hält sich allerdings in Grenzen, war er doch nur für fünf Spiele Cheftrainer des 1. FC Passau. Am wertvollsten sind somit sicherlich die 97 Spiele mit dem FC 08 Homburg, mit dem er von der Oberliga in die Regionalliga Südwest aufstieg.

Das verdankt Titz nicht zuletzt einer klaren Spielidee, die er in eigenen Büchern festhielt: "Wir wollen im Spiel dominant sein, den Ball zirkulieren lassen, viel in die Tiefe kommen und Gegenpressing praktizieren." Seine Arbeit definiert er nicht nur über Ergebnisse, sondern auch über eine Entwicklung der Spieler.

Zum HSV kam Titz übrigens aufgrund einer Empfehlung von Lewis Holtby. Dieser nahm früher Individualtraining bei Titz und schlug ihn kurzerhand im Klub vor. Von dort aus machte der Trainer schließlich seine Schritte - bis hin zur Profi-Mannschaft des HSV? Der zuletzt kaum berücksichtige Holtby könnte sich freuen.

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