Schalke ergreife die möglichen Maßnahmen gegen einen Liquiditätsverlust, ließ Peters via Facebook-Fragerunde durchblicken: "Dinge wie Steuerstundungen, die der Gesetzgeber eingeräumt hat, ergreifen wir auch. Wir versuchen, Ausgaben zu reduzieren, haben Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt und mit den Spielern Gehaltsverzicht vereinbart."
"Wir haben es ein Stück weit falsch eingeschätzt", gab Peters weiter zu. "Wir haben gedacht, wir haben eine schöne Catering-Gesellschaft, wir haben digitale Medien und andere Geschäftsfelder. Aber auf einmal stellen wir fest: Wenn der Fußball nicht mehr da ist, dann bleibt uns wenig, vielleicht auch nichts."
Am 2. Mai soll die vierte und letzte Zahlungsrate der Medienpartner der Bundesliga ausgezahlt werden - in Schalkes Fall wären dies immerhin knapp 16 Millionen Euro. Bereits am 10. April hätten die Rechteerwerber ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen müssen, die Gelder sind jedoch bis heute nicht geflossen.
Die DFL peilte zuletzt den 9. Mai zur Wiederaufnahme der Spiele an. Noch weiß aber niemand, ob dies auch wirklich realistisch ist.
Sollte es länger dauern, könnte die Krise laut Peters für Schalke existenzbedrohend werden, auch wenn der Vorstand beteuerte, dass der Verein gut und stabil geführt werde. Für den Moment sprach Peters aber von einer Krise, aus der die Schalker für die Zukunft ihre Lehren ziehen müssten.
Schalke beantragt keine Lizenz für Basketballer
"Wir werden die Kraft haben, wieder aufzustehen", gab sich Peters kämpferisch. Allerdings seien Einschnitte unumgänglich, wie erst kürzlich bei der königsblauen Basketball-Abteilung geschehen. Die Schalker beantragten keine Lizenz für die ProA, also der zweiten Basketball-Liga und ziehen sich aus dem Profigeschäft zurück.
Peters erklärte dies wie folgt: "Alles steht unter der Prämisse: Was können wir uns noch leisten? Gerade die Basketballer waren in den letzten Jahren defizitär. Das zu subventionieren, ist derzeit nicht mehr angesagt."
Schalke 04: Kein Geld für Neuzugänge
Diese Maßnahme wurde beschlossen, um die Liquidität weiter zu sichern, gleiches gilt für den Gehaltsverzicht der Spieler und Verantwortlichen. Auch mit Dienstleistern wie Spielerberater wird gesprochen.
Ziel der Schalker ist es, mittelfristig nicht so viele Schulden aufzubauen, welche später vielleicht zum Problem werden könnten.
"Wir reden auch mit den Banken über Stundungen und Finanzierungen", erklärte Peters weiter. "Das schafft einem Luft in der Krise, aber was man stundet, muss man auch zurückzahlen. Ich bezeichne das wie so eine Raupe, die einen großen Berg vor sich herschiebt. Je länger das dauert, um so größer wird dieser Berg bei Stundungen und Neuaufnahmen von Krediten. Und er muss am Ende natürlich wieder abgetragen werden."
So ist es fast schon logisch, dass im Sommer auch kein Geld für neue Spieler zur Verfügung stehen wird. Auch die drei ausgeliehenen Spieler, Sebastian Rudy (Hoffenheim), Nabil Bentaleb (Newcastle) und Mark Uth (Köln), die im Sommer wohl alle zurückkehren werden, müssen schließlich bezahlt werden.