Appell von DFB-Arzt Meyer: "Disziplin von Spielern, Trainern und Betreuern ist extrem bedeutsam"

SID
Die DFL hofft, den Spielbetrieb in der Bundesliga bald wiederaufnehmen zu können.
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Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer, Leiter der "Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" der DFL, hat für das Gelingen des Konzepts zur Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs eindringlich an die Eigenverantwortung aller Beteiligter appelliert.

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"Wir können viele schöne Konzepte machen, und die sind dann theoretisch sicher. Wenn aber diejenigen, die im Kern dieses Konzepts stehen, nicht mitspielen, dann haben wir ein Problem", sagte Meyer am Freitag: "Disziplin von Spielern, Trainern und Betreuern ist extrem bedeutsam."

Laut des Mediziners sei die Eigenverantwortung aller Akteure "die Bedingung dafür, dass überhaupt infrage kommt, dass gespielt werden kann". Die DFL hatte am Donnerstag ein Konzept mit ausführlichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen vorgestellt. Mit dem 41-seitigen Strategiepapier will sie die Politiker davon überzeugen, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.

Durch diese Maßnahmen sei es "extrem unwahrscheinlich, dass eine Person, die Corona-positiv ist, auf den Platz gerät", sagte Meyer weiter. Zwar könne man kein "Risiko von 0,0" ansetzen, "aber wir wollen es dem sehr nahe bringen". Dem Konzept gemäß sollen Spieler mindestens einmal wöchentlich auf das Coronavirus getestet werden, auf jeden Fall einen Tag vor einem Spiel. "Ein Abstrich am Tag vor dem Spiel, kürzer geht es nicht. Das ist das höchste Maß an Sicherheit, das man machen kann", sagte Taskforce-Mitglied Barbara Gärtner.

Corona: Keine Regelungen auf dem Spielfeld

Auf dem Platz solle der Fußball in seiner bekannten Form hingegen möglichst unberührt bleiben, wie Meyer erklärte. "In dem Konzept sind keine Verhaltensweisen auf dem Platz inkludiert, weil wir den Fußball auch authentisch lassen wollen", sagte er. So soll etwa auch der Torjubel unreglementiert bleiben.

Noch ist den Teams jedoch nicht einmal Mannschaftstraining gestattet. Wie viel Zeit die Klubs bei grünem Licht der Politik zur Vorbereitung hätten, ist unklar. "Ein sportmedizinisches Wunschkonzert wären sicherlich drei Wochen", sagte Meyer: "Auf der anderen Seite haben wir kein Wunschkonzert, daher kann es sein, dass man mit weniger einfach leben muss." Den Klubs empfahl er deshalb, "im Training jetzt schon Übungen zu machen, von denen man weiß, dass sie verletzungspräventiv sind".

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