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9. Sebastian Hoeneß muss als erster Trainer gehen
von Stefan Zieglmayer
Platz elf stand am Ende seiner Debütsaison als TSG-Coach. Das klingt nach viel Sicherheit, der Saisonverlauf zeichnete aber ein anderes Bild.
Die Euphorie nach den beiden Auftaktsiegen gegen Köln (3:2) und den FC Bayern (4:1!) ebbte nach dem Ende der Torserie von Andrej Kramaric ab. Die TSG rutschte von der Tabellenspitze bis auf Platz zwölf ab. Kampf um den Klassenerhalt statt um Europa. Im Saisonendspurt brauchte es die Siege gegen Gladbach im Rose-Taumel, die hoffnungslosen Schalker oder das 1:1 gegen Bielefeld dringend. Nicht mehr als zwei Bundesligaspiele in Folge gewann Hoffenheim. Die fehlende Konstanz rührt von Verletzungen und Corona-Ausfällen, aber auch von teils antriebslos wirkenden Auftritten der gesamten Mannschaft.
Bis auf Kramaric und Keeper Oliver Baumann überzeugte in der vergangenen Saison kaum ein Profi der TSG. Neuzugänge, die Hoffenheims Qualität sofort erhöhen, holte Sportdirektor Alexander Rosen nicht. Da bin ich nicht so optimistisch wie Kollege Loeser. David Raum (linker Verteidiger) und Angelo Stiller (defensives Mittelfeld) sind vielversprechende Talente. Ob die sofort einschlagen, bleibt aber abzuwarten.
So geht Hoeneß mit nahezu demselben (dünnen) Kader in die neue Saison, wofür er nicht viel kann. Und mit alten Problemen, für die er nichts kann. Dennoch: Mit Adamyan, Bebou, Grillitsch, Hübner und Nordtveit fallen schon zum Saisonstart fünf Spieler aus. Dazu trifft die TSG in den ersten Wochen unter anderem auf Union, Dortmund, Wolfsburg und die Bayern. Die Vorschau auf einen mindestens wackeligen Saisonstart bot die erste Runde im Pokal, als Hoffenheim erst in der Verlängerung den 3:2-Sieg klarmachte.
Meine forsche Prognose: Hoffenheim verpatzt den Start, holt aus den ersten zehn Spielen weniger als acht Punkte und wird am 11. Spieltag gegen RB Leipzig von Interimstrainer Marcel Rapp (U19) betreut.
10. Dominik Szoboszlai wird Leipzigs Schlüsselspieler
von Niklas König
Bereits im Januar war Dominik Szboszlai aus Salzburg zu RB Leipzig gewechselt, sein Pflichtspieldebüt feierte er aufgrund von Verletzungsproblemen, derentwegen er auch die EM verpasst hatte, aber erst am vergangenen Samstag im Erstrundenspiel des DFB-Pokals beim SV Sandhausen (4:0). Nach 78 Minuten für Amadou Haidara eingewechselt, gelang ihm drei Minuten später gleich sein erster Treffer für die Roten Bullen. Es war eine kleine Kostprobe von dem, was man künftig vom Ungar erwarten darf.
Szoboszlai ist vielseitig einsetzbar und bringt alles mit, was von einem modernen Offensivspieler erwartet wird. Dank seines rechten Fußes ist er bei Fernschüssen und Standardsituationen ähnlich gefährlich wie einst Juninho.
21 Tore und 29 Vorlagen lieferte er in 62 Pflichtspieleinsätzen in den vergangenen beiden Spielzeiten - übrigens unter seinem alten wie neuen Trainer Jesse Marsch.
Nach seiner langwierigen Schambeinverletzung wird der 20-Jährige wohl noch einige Wochen brauchen, um seine Bestform zu finden, was auch Marsch bestätigte. Dennoch hat Szoboszlai die Qualität, um schon in dieser Saison die zentrale Figur in der Offensive und damit auch Leipzigs Schlüsselspieler zu werden.
11. Dahoud toppt die vergangene Saison und fährt zur WM
von Stanislav Schupp
Was Mahmoud Dahoud nach zuvor enttäuschenden Jahren im BVB-Dress in der Rückrunde der vergangenen Saison auf dem Platz zeigte, grenzte an Perfektion.
Der 25-Jährige bestach durch starke Ballbehandlung, schnelles und präzises Umschaltspiel sowie gutes Auge. In Sachen Rückwärtsbewegung und Defensivzweikampf entwickelte sich Dahoud unter Edin Terzic weiter und war einer der Garanten dafür, dass die Dortmunder die Saison mit dem Gewinn des DFB-Pokals und dem Einzug in die Champions League noch geradebiegen konnten.
In der anstehenden Spielzeit wird Dahoud den Trend weiterführen - und sogar noch toppen. Cheftrainer Marco Rose legt viel Wert auf ein schnelles und präzises Umschaltspiel, genau dafür ist Dahoud in der Mittelfeldraute als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive mit seiner herausragenden Spieleröffnung der richtige Mann. In seiner fünften Saison bei den Westfalen wird Dahoud endlich über die gesamte Dauer die Rolle spielen, die ihm zusteht und die sich die BVB-Verantwortlichen bei seiner Verpflichtung im Sommer 2017 eigentlich ursprünglich erhofft hatten.
Aufgrund seiner Variabilität im Mittelfeld und vor allem seiner Spielstärke wird es für Bundestrainer Hansi Flick mit Blick auf die anstehende Weltmeisterschaft kein Vorbeikommen an Dahoud geben. Der Dortmunder könnte die Rolle des Achters erfüllen und auf lange Sicht Ilkay Gündogan ablösen, als dessen Ersatz ihn Dortmund seinerzeit holte.
Bereits bei der vergangenen EM, für die Dahoud auf Abruf bereitstanden hatte, hätten seine Spielidee und Kreativität dem oftmals ideenlos wirkenden und langsamen Spiel der Nationalmannschaft enorm weitergeholfen.