Star-Berater Mino Raiola hat Streitigkeiten und anschließende Versöhnungen mit den Bossen von Borussia Dortmund Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc enthüllt.
Mino Raiolas Karriere-Anfänge in Haarlem: Tür, Tisch, Transfermarkt
Mit Watzke hätte Raiola einst "Streit, richtig dicken Streit" gehabt, wie er bei Sport1 berichtete, ohne näher auf die Umstände einzugehen: "Aber trotzdem respektieren wir uns. Wieso sollen wir uns nicht streiten dürfen? Ich würde Watzke sogar als großen Freund bezeichnen. Und das sage ich nicht oft. Wenn wir verhandeln und streiten, hat das nichts mit dem Persönlichen zu tun. Ich schätze ihn sehr. Er tut das Beste für seinen Verein und ich für meine Spieler."
Mit Zorc hätte es unterdessen "einen heftigen Streit wegen Henrikh Mkhitaryan" gegeben. Mkhitaryan spielte von 2013 bis 2016 für Dortmund, ehe er zu Manchester United wechselte. Heute spielt der 32-jährige Armenier bei AS Roma. "Ich kann sehr laut werden, wenn es gegen meine Jungs geht. Ich hatte eine sehr schlechte Beziehung zu Zorc, wirklich sehr schlecht. Er muss mich wirklich gehasst haben. Ich hätte nie gedacht, dass aus Hass Freundschaft wird. Er hat meinen maximalen Respekt. Er verteidigt seinen Verein bis aufs Blut. Die Verhandlungen mit ihm waren hartnäckig."
Laut dem Berater sei es "Zorcs Verdienst" gewesen, dass Raiolas Klient Erling Haaland aktuell bei Dortmund spielt. Um dessen Wechsel von Salzburg nach Dortmund im Januar 2020 zu erklären, bediente sich Raiola bei einer Auto-Analogie: "Wenn Sie die Wahl zwischen einem Mercedes S63 AMG oder einem Audi RS6 haben, ist das schwierig, oder? Beides sind gute Autos. Vor der Entscheidung stand Erling damals. Und Zorc hat die Vorteile seines S63 AMG gegenüber dem RS6 klar aufgezeigt. Er hat den Verein in einer Art und Weise verkauft, sodass Erling meinte: 'Da sehe ich mich. Hier kann ich mich entwickeln.'"
Mino Raiola über die Zukunft von Erling Haaland
Dortmund "hatte damals die Eier, jemanden wie Erling zu holen, der noch recht unbekannt ist, aber trotzdem viel Geld kostet". In absehbarer Zukunft wird Haaland aber wohl den nächsten Karriereschritt machen. "Wir haben klare Vorstellungen, wohin es mal für Erling gehen soll", sagte Raiola. Nach Informationen von SPOX und GOAL tendiert Haaland zu einem Wechsel zu Real Madrid. "Wir können mit einem Spieler wie Erl den Markt beeinflussen. Nicht der Markt beeinflusst uns. Das wissen wir."
Unterdessen lobte Raiola die Entwicklung des deutschen Fußballs: "Früher war der deutsche Fußball nur: rennen und kämpfen. Jetzt wird gespielt und gezaubert. Schauen Sie sich Spieler wie Florian Wirtz oder Jamal Musiala an, das ist großartig. Deutschland hat zudem viele große Trainer wie Ralf Rangnick, Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel hervorgebracht. Das ist auf die deutsche Mentalität zurückzuführen. Auch die technischen Direktoren sind besser geworden."
Raiola mag nach eigener Auskunft "die deutsche Art. Sie kommt mir selbst am nächsten. Ich bin sehr deutsch. Ich bin sehr ordentlich und diszipliniert. Die deutsche Manier liegt mir." Gefragt, mit welchem deutschen Verantwortungsträger er am liebsten Geschäfte mache, erwiderte Raiola: "Mit Max Eberl verhandle ich gerne. Er ist ein super Manager. Aber auch Bayern München ist natürlich gut aufgestellt. "