Das legendäre UEFA-Cup-Finale zwischen dem VfB Stuttgart und der SSC Neapel mit Diego Maradona: "Sie gingen für ihn durch die Hölle!"

Felix Götz
17. Mai 202312:58
UEFA-Cup-Finale 1989: Die Kapitäne Karl Allgöwer (r.) und Diego Maradona bei der Seitenwahl.imago images
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1989 traf der VfB Stuttgart im UEFA-Cup-Finale auf die SSC Neapel, ein absolutes Highlight in der 130-jährigen Vereinshistorie der Schwaben. Die Geschichte handelt von einem skandalösen Schiedsrichter, einer Mutter, die ihrem für Stuttgart kickenden Sprössling die Niederlage wünschte, italienischen Fans, die plötzlich den FC Bayern herbeisehnten sowie Diego Maradona, der das Trikot eines VfB-Profis ergatterte - und in Ehren hielt.

Fünf deutsche Meisterschaften (darunter das Drama 1992), drei DFB-Pokal-Siege, der Triumph in der Champions-League-Gruppenphase 2003 gegen Manchester United, oder vielleicht doch das verlorene Endspiel im Europapokal der Pokalsieger 1998 gegen den FC Chelsea? Es ist müßig, sich über den größten Moment oder das wichtigste Spiel der VfB-Geschichte zu streiten.

Fakt ist: Die Final-Partien im UEFA-Cup gegen Napoli, der Showdown im Vorläufer-Wettbewerb der Europa League wurde damals noch in Hin- und Rückspiel ausgetragen, ist einer der bedeutendsten Meilensteine in der Vita des Klubs aus Bad Cannstatt. Erstmals erreichte eine VfB-Mannschaft das Endspiel eines internationalen Wettbewerbs (bis heute sind es zwei Finalteilnahmen). Und dann hieß der Gegner auch noch Napoli mit Diego Maradona.

Maradona, der Magier aus Argentinien, dessen Heldenepos unzählige Male erzählt wurde. Aufgestiegen aus einem Armenviertel, über die Boca Juniors und den FC Barcelona 1984 mit Mafia-Millionen zur notorisch erfolglosen Societa Sportiva Calcio Napoli transferiert, machte der "Goldjunge" aus dem damals hässlichen, zwischen Müllbergen beheimateten Entlein aus dem Süden Italiens quasi im Alleingang einen Spitzenverein, der zweimal Meister, einmal Pokalsieger und UEFA-Cup-Champion wurde. Ganz nebenbei zauberte er Argentinien 1986 zum WM-Titel. Vor allem in Neapel und Buenos Aires wurde Maradona deshalb Zeit seines Lebens und darüber hinaus gottgleich verehrt.

Der bereits 1989 für viele beste Fußballer der Historie bekam es nun mit dem VfB zu tun, dessen letzter Titel, die Meisterschaft 1984, fünf Jahre zurücklag und der in der Bundesliga Platz sechs belegte.

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