Ein paar Umarmungen, hier und da ein Grinsen - die ganz große Euphorie brach noch nicht aus: Dennoch steht der FSV Mainz 05 erstmals seit dem zweiten Spieltag nicht auf einem der drei letzten Plätze und darf mehr denn je vom Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga träumen. Die seit Wochen formstarken Rheinhessen holten im Sonntagabendspiel ein 1:1 (1:1) beim SC Freiburg.
"Wir nehmen das 1:1 mit, wir müssen zufrieden sein", sagte der Mainzer Torschütze Jonathan Burkardt bei DAZN: "Es ist ein schönes Gefühl, über dem Strich zu stehen. Wichtiger ist es aber, nach 34 Spieltagen da zu stehen. Wir müssen weiter kämpfen - das ist unser Motto."
Burkardt (40.) traf für die Mannschaft von Coach Bo Henriksen, die seit fünf Partien nicht verloren hat und in diesem Zeitraum 11 der 15 möglichen Punkte holte. Obwohl die Mainzer seit mehr als einem Jahr auf einen Auswärtssieg warten, kletterten sie auf Platz 15. Der FSV hat den punktgleichen VfL Bochum aufgrund der besseren Tordifferenz überholt.
Die Breisgauer, für die Michael Gregoritsch (6.) erfolgreich war, warten seit mittlerweile sechs Begegnungen auf einen Heimsieg. Das Team des scheidenden Trainers Christian Streich ist aber als Siebter immer noch im Rennen um einen Platz im Europacup.
Die 34.300 Zuschauer mussten nicht lange auf den ersten Treffer warten. Gregoritsch verwertete per Kopf eine Flanke von Ritsu Doan. Mit seinem siebten Saisontor setzte der Österreicher seine kuriose Serie fort: Schon in seinen drei Partien im SC-Trikot zuvor gegen Mainz war Gregoritsch an allen vier Freiburgern Treffer beteiligt (zwei Tore, zwei Vorlagen).
Trotz des frühen Rückstands wirkten die Mainzer, bei denen Stefan Bell, Maxim Leitsch und Jessic Ngankam fehlten, nicht geschockt. Die Gäste drängten mit Wucht auf den Ausgleich.
Bei den Gastgebern, die unter anderem auf Matthias Ginter, Philipp Lienhart und den gesperrten Roland Sallai verzichten mussten, ging so gut wie nichts in der Offensive. Das änderte sich nach einer knappen halben Stunde. Gregoritsch hätte eigentlich erneut treffen müssen, FSV-Torwart Robin Zentner parierte überragend (29.).
Vier Minuten später war es SC-Keeper Noah Atubolu, der gegen Burkardt retten musste. In der 39. Minute verfehlte FSV-Toptalent Brajan Gruda das Freiburger Tor nur knapp. Sekunden später machte es Burkardt nach Vorarbeit von Anthony Caci besser. Es war das sechste Saisontor Burkardts.
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte den Mainzern, die beste Chance in dieser Phase vergab aber Gregoritsch (58.). Danach passierte lange Zeit nicht mehr viel.
SC Freiburg - FSV Mainz 05: Die Daten zum Spiel
Freiburg: Atubolu - Kübler, Keitel, Gulde - Doan, Eggestein, Höfler, Günter (56. Makengo) - Höler (85. Adamu), Grifo (56. Röhl) - Gregoritsch. - Trainer: Streich
Mainz: Zentner - Kohr, van den Berg, Hanche-Olsen - Caci (86. Widmer), Barreiro Martins (46. Krauß), Amiri, Mwene - Gruda (73. Onisiwo), Lee - Burkardt. - Trainer: Henriksen
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Gregoritsch (6.), 1:1 Burkardt (40.)
Gelbe Karten: Kübler (5), Höfler (4), Höler - Lee (5), Krauß (5), Caci (2), van den Berg (4)
Zuschauer: 34.300