Lars Ricken präsentiert sich bei Borussia Dortmund bescheiden und klar. Nur eines will der neue Sport-Geschäftsführer definitiv nicht wiederholen.
Der Weg zu Lars Ricken führt unweigerlich immer wieder an Lars Ricken vorbei. Drei Meter hoch ist sein ikonischer Lupfer ins Glück an einen Pfeiler der Südtribüne gesprüht, im "Borusseum" reißt er mit einem Triumphschrei den Champions-League-Pokal hoch, den es ja schon sehr, sehr bald wieder zu gewinnen gilt. Ein anderer Henkelpott wird derzeit nachbestellt: Der Lars-Ricken-Kaffeebecher ist im Fanshop ausverkauft.
Damit ist alles gesagt über Rickens idolhaften Status bei Borussia Dortmund. Auf seinen Großtaten der (Spieler-)Vergangenheit allerdings will sich der neue starke Mann, der aus dem Schatten extrem erfolgreicher Nachwuchsarbeit zurück ins gleißende Rampenlicht tritt, keinesfalls ausruhen.
"Die Zukunft hat schon begonnen", sagte der Sportgeschäftsführer an seinem bereits 15. Amtstag während seiner offiziellen Vorstellung im Stadion.
Im Vergleich mit dem ersten Termin nach seiner Zusage, den Sportbereich von Hans-Joachim Watzke zu übernehmen, war dieser Mittwoch im gut gefüllten Medienzentrum des Signal-Iduna-Parks ein Wohlfühltermin.
Er habe sich damals direkt mit Sebastian Kehl für ein "klärendes Gespräch" zusammengesetzt, berichtete er - schließlich war der Sportdirektor, der durchaus auch Ambitionen auf den Posten hatte, zugunsten Rickens mehr oder weniger hart übergangen worden.