"Keine Mannschaft, der du vertrauen kannst": Dietmar Hamann rechnet mit Nuri Sahin und dem BVB ab

Von Christian Guinin
Nuri Sahin
© getty

Greift Nuri Sahin bei Borussia Dortmund nicht hat genug durch? Ein Experte glaubt, dass die Probleme beim BVB auch mit dem Trainer zu tun haben.

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Beim BVB steht Trainer Nuri Sahin nach den zuletzt schwachen Wochen in der Kritik. Experte Dietmar Hamann äußert nun einen brisanten Verdacht.

"Ich hab das Gefühl, dass der Trainer momentan einer der ärmste Hunde ist. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du ab und zu Drecksack sein, auch als Trainer. Ich vermute, dass er zu nett oder zu brav ist. Du musst auch dazwischenhauen. Die Jungs müssen wissen, wer der Chef ist", meinte Hamann bei Sky90.

Gleichzeitig glaubt der 51-Jährige durchaus, dass Sahin das Ruder noch herumreißen könne. "Ja, das kann er. Was du den Jungs fußballerisch vermittelst, ist eine Sache. Das ist wichtig, aber nicht das Wichtigste. Du musst eine Mannschaft und ein Stück weit auch den Verein führen, weil du vielen Leuten in der Stadt Hoffnung gibst. Ich würde es nicht abschreiben, aber ich habe meine berechtigten Zweifel. Die Frage ist, ob es am Dienstag besser wird."

Dafür müsse aber ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Man müsse dem jungen Trainer unbedingt unter die Arme greifen. "Jetzt muss er schauen, wie er die bekommt. Ob er seinen Führungsstil ändert, ob er härter wird? Aber da besteht natürlich immer die Gefahr, dass die Leute sagen: 'Wieso jetzt und wieso nicht vorher?' Ich glaube, dass diese Mannschaft eine starke Hand braucht. Das ist keine Mannschaft, der du vertrauen kannst. Du weißt nicht, was du am Spieltag bekommst", so Hamann.

BVB mit drei Niederlagen aus sieben Pflichtspielen

Sahin steht nach drei Niederlagen aus den letzten sieben Pflichtspielen gehörig unter Druck. In der Bundesliga liegen die Schwarzgelben nach 13 Punkten aus acht Spielen nur auf Rang sieben der Tabelle, unter der Woche gab es zudem eine 2:5-Klatsche gegen Real Madrid in der Champions League.

Einem Bericht des kicker zufolge soll das Vertrauen der Verantwortlichen in den 36-Jährigen deshalb deutlich bröckeln. Demnach werden die kommenden vier Pflichtspiele, ehe Mitte November die nächste Länderspielpause ansteht, wegweisend für die Zukunft Sahins.

Sahins weitere Zukunft in Dortmund stünde "auf der Kippe", wenngleich ein Trainerwechsel während einer Saison "immer das letzte Mittel" für die Dortmunder sei - allerdings sei dies je nach Ausgang dieser Partien "auch nicht ausgeschlossen".

Sahin war Anfang Januar 2024 als Co-Trainer zum BVB zurückgekehrt. Zunächst wurde er unter Edin Terzic Co-Trainer, vor der laufenden Saison dann zum Cheftrainer befördert. In Dortmund steht er noch bis zum 30. Juni 2027 unter Vertrag.

Der BVB tritt am Dienstag im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg an, empfängt anschließend in der Bundesliga RB Leipzig und in der Champions League Sturm Graz, dann geht es in der Liga mit einem Auswärtsspiel bei Mainz 05 weiter.