Der VfL Bochum ist nach nur neun Spieltagen abgeschlagener Letzter der Bundesliga und dabei sogar schlechter als die berühmte Tasmania aus Berlin vor über einem halben Jahrhundert.
Der neue Trainer Dieter Hecking soll den Bock umstoßen. Zudem steht eine brisante Rückholaktion im Raum. Wie die Bild berichtet, diskutiert man VfL-intern, den suspendierten Torhüter Manuel Riemann zurückzuholen.
Demnach habe es in der vergangenen Woche eine Präsidiumssitzung gegeben, in der sich mit der Personalie des 36-Jährigen auseinandergesetzt wurde. Ein Comeback soll dabei einstimmig abgelehnt worden sein.
Dennoch, so Bild, habe Riemann zahlreiche Freunde im Verein, die die Fähigkeiten des Torhüters, eine Mannschaft mitzureißen und seine Mitspieler zu emotionalisieren, schätzen würden. Eine Rückkehr sei durchaus möglich.
Riemann, seit 2015 in Bochum, wurde im vergangenen Mai wegen "unüberbrückbarer unterschiedlicher Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen" suspendiert und darf seither nicht mehr am Training der ersten Mannschaft teilnehmen.
Vor dem Bochumer Arbeitsgericht klagte Riemann, der 290 Pflichtspiele für den Ruhrpott-Klub absolvierte, nun gegen seinen Ausschluss. Der VfL warf ihm "verbales und fast körperliches Fehlverhalten vor".
VfL Bochum: Dieter Hecking ist der fünfte Trainer seit April
Beim VfL geht es seit dem Frühjahr äußerst turbulent zu. Im April wurde Trainer Thomas Letsch entlassen, worauf Heiko Butscher als Interimslösung den Klassenerhalt in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf schaffte - ohne Stammkeeper Riemann und trotz einer 0:3-Schlappe im Heimspiel.
Zur neuen Saison übernahm Peter Zeidler, der schon im Oktober nach einem schwachen Saisonstart wieder freigestellt wurde. Es folgte Markus Feldhoff, der seine bisherigen beiden Spiele mit 0:5 gegen Bayern München und 2:7 bei Eintracht Frankfurt verlor. Nun soll es Routinier Hecking richten.
Der 60-Jährige, zuletzt Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg, wird schon am kommenden Samstag auf der Bochumer Trainerbank sitzen, wenn Meister Bayer Leverkusen im Ruhrstadion zu Gast ist.
VfL Bochum 2024/25: Sogar Tasmania war besser
Mit nur einem Punkt aus neun Spielen und bereits 29 Gegentoren ist der VfL sogar schlechter als der "Rekordhalter" Tasmania Berlin.
Der Hauptstadklub ging als schwächstes Team aller Zeiten in die Geschichte der Liga ein. In der Saison 1965/66 holte Tasmania nur zehn Punkte (umgerechnet auf 3-Punkte-Regel) bei ganzen zwei Siegen und blieb 31 Spiele in Folge sieglos. 15:108 Tore markieren zudem den schlechtesten Angriff und gleichzeitig die schlechteste Abwehr aller Zeiten.
Nach neun Spieltagen standen die Berliner damals wie Bochum heute auf dem letzten Platz, mit umgerechnet vier Punkten und "nur" 28 Gegentoren waren sie dem VfL von heute aber ein gutes Stück voraus.