Eine Neuerung am beliebten Samstagnachmittag, ein Punktsieg für Sky beim ominösen Paket B - aber noch einige offene Fragen: Im Milliardenpoker um die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga sind die ersten wegweisenden Entscheidungen gefallen - und die Fans müssen sich umstellen.
Denn die populäre Konferenz am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr wird in den vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 bei DAZN zu sehen sein. Das ist nach SID-Informationen ein Ergebnis des Showdowns um die deutschsprachigen Medienrechte der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Demnach überträgt DAZN neben der Konferenz, die bisher traditionell bei Sky zu sehen war, auch die Spiele am Sonntag. Sky zeigt künftig die Einzelspiele am Freitag und Samstag und erhielt damit den Zuschlag für das Paket B (insgesamt 196 Spiele), das im Vorfeld den Streit zwischen der DFL und DAZN entbrannt hatte. Nach einer erfolgreichen Klage des Streaminganbieters war die Auktion in der Folge zunächst ausgesetzt und dann neu gestartet worden.
Was noch offen bleibt: Mit welchen Einnahmen die Klubs der Bundesliga und der 2. Liga künftig planen können. Der Branchenführer hatte schon im Vorfeld seine Erwartungshaltung deutlich gemacht. "Bei den TV-Einnahmen hat uns die Premier League schlichtweg abgehängt", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen von Bayern München: "Deswegen ist die jetzt anstehende Auktion der nationalen TV-Rechte in der Bundesliga für uns von großer Bedeutung."
Nach TV-Hammer um DAZN und Sky: Diese Entscheidungen sind noch unklar
Derzeit erhalten die Klubs rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison - falls die DFL diese Summe erneut erzielt, dürfte das bereits als Erfolg gewertet werden. Zum Vergleich: Die Klubs aus Englands Elite-Liga erhalten allein aus den nationalen Medienerlösen fast zwei Milliarden Euro pro Saison.
Außerdem weiter unklar: Die Zukunft der legendären ARD-Sportschau am Samstagabend. Die Free-TV-Pakete werden erst in den kommenden Tagen vergeben.
Fußballfans brauchen aber auch in Zukunft mehr als ein Abonnement, um alle Spiele der Bundesliga verfolgen zu können - viele Anhänger äußerten ihren Frust darüber in den Sozialen Medien. Die sogenannte "No-Single-Buyer-Rule" gibt es nicht mehr, ein Interessent hätte theoretisch alle Rechte kaufen können. Das blieb aber aus.
Übertragungsrechte an der 2. Liga bleiben wohl bei Sky
Die Auktion unter der Leitung der DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel und Marc Lenz soll am 4. Dezember enden, einen Tag später werden die 36 Profivereine auf der Mitgliederversammlung über das Ergebnis informiert. Nach der monatelangen Hängepartie sollen die Klubs vor der Lizenzierung im März 2025 Planungssicherheit bekommen.
Mitte April hatte die DFL wegen des Disputs mit DAZN, wie Sky noch bis Ende der laufenden Saison Inhaber der Liverechte, die Auktion ausgesetzt. Nach einem Schiedsspruch war am vergangenen Montag der Restart erfolgt.
Nach kicker-Informationen bleiben zudem die Übertragungsrechte an der 2. Liga im Pay-TV komplett bei Sky. Die ersten der insgesamt 15 TV-Pakete der Bundesliga sind damit vergeben. Weitere spannende Fragen klären sich in den kommenden Tagen.