Zwei Tage nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wird Bayern Münchens früherer Präsident Uli Hoeneß erstmals wieder als Fan in der Allianz Arena erwartet. "Wir freuen uns für ihn, für Susi und seine Familie", sagte Trainer Pep Guardiola vor dem Bundesligaspiel des Rekordmeisters am Mittwoch gegen den FSV Mainz 05.
Ob er schon Kontakt mit Hoeneß aufgenommen habe, wollte der Bayern-Coach aber nicht verraten. Dies sei "privat". Hoeneß, der nach seiner Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung seit Montag wieder auf freiem Fuß ist, hatte zuletzt am 10. Mai 2014 beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart ein Spiel seiner Bayern in der Arena besucht.
Er wolle dem FC Bayern in den kommenden Wochen als "normaler" Zuschauer die Daumen drücken, hatte Hoeneß zuletzt dem kicker gesagt. In den nächsten Monaten "werde ich Fußball genießen, ins Stadion gehen und wieder Fan sein".
Ob Hoeneß bei seiner möglichen Rückkehr auch ein Comeback von Weltmeister Mario Götze erlebt, ließ Guardiola am Dienstag offen. "Er braucht noch mehr Zeit, aber es wird Woche für Woche besser. Ich habe sieben Stürmer", sagte er. Götze saß zuletzt nach überstandener Verletzung nur auf der Bank.
Bayern vor "wichtigem Teil der Saison"
Im Gegensatz zu Franck Ribéry durfte der 23-Jährige auch als Joker nicht ran. Götze sei aber "sehr professionell. Er denkt 24 Stunden an Fußball", meinte Guardiola, der dem Mittelfeldspieler aber für den Saison-Endspurt Hoffnungen machte: "Wir haben noch drei Monate, wir brauchen alle Spieler, damit wir unsere Ziele erreichen. Er war und ist wichtig."
Guardiola sprach vor den Spielen gegen Mainz und am Samstag gegen Verfolger Borussia Dortmund von "einem wichtigen Teil der Saison". Doch überbewerten will er das Topspiel gegen den BVB keineswegs. "Dortmund ist natürlich unser größter Gegner, aber es gibt auch gegen Wolfsburg und Mainz nur drei Punkte", sagte der Bayern-Coach.
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