Karl-Heinz Rummenigge hat sich bei einem Termin in Miami im Rahmen der US-Tour des FC Bayern sehr besorgt zur Entwicklung in der Bundesliga geäußert.
"Wenn man es statistisch und faktisch anschaut, haben wir in den letzten Jahren Terrain verloren. Das muss man nüchtern betrachten. Wir waren 2013 im UEFA-Ranking Zweiter, lediglich die Spanier waren vor uns. Jetzt haben uns die Engländer und sogar die Italiener überholt. Wir müssen ein bisschen aufpassen, weil das insbesondere im US-Markt oder in Asien zur Kenntnis genommen wird", sagte der Vorstandsvorsitzende des FCB.
Zwar sei die Bundesliga nach wie vor ein gutes Produkt, erklärte der 62-Jährige weiter, "aber die Bundesliga muss das Interesse haben, anzugreifen. Das kann nicht nur Bayern alleine leisten. Das muss die Bundesliga als Ganzes leisten. Am Ende des Tages ist es auch wichtig, wie wir uns international präsentieren."
Rummenigge: 50+1-Regel nicht mehr zeitgemäß
Für Rummenigge ist klar, dass die 50+1-Regel in der jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß ist und entsprechend einen Wettbewerbsnachteil darstellt. Das gelte selbst innerhalb der Bundesliga.
Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg, die TSG Hoffenheim und RB Leipzig würden "nicht mehr unter den gleichen Bedingungen wie die anderen 14 Vereine spielen: Dementsprechend ist es ein Rumgeeiere um das Thema. Keiner will am Ende des Tages den schwarzen Peter in der Hand halten, dass sie den Markt freigegeben haben".
Rummenigge kritisiert populistisches Verhalten
Man müsse endlich damit anfangen, das Thema ohne Angst zu diskutieren. "Das wird hier belächelt, wie wir uns in dieser Situation verhalten", sagte Rummenigge: "Wir müssen ein bisschen aufhören, in unserer Republik diesen Populismus voranzutreiben. Den treiben wir in fast allen Bundesliga-Klubs, insbesondere in den Verbänden, auf ein fast absurdes Niveau."
Vielen Verantwortlichen ginge es zu sehr darum, "Beifall" zu bekommen, bemängelte der frühere Stürmer: "Im Idealfall auch von den Südkurven, die natürlich wichtig für uns sind. Aber wir müssen ein Interesse daran haben, den Fußball zu entwickeln. Auch in Deutschland, weil diese Dinge in Spanien, England, Italien und Frankreich anders gesehen und gehandhabt werden."