Angesprochen auf die stetig ansteigenden Ablösesummen, stellte Karl-Heinz Rummenigge im Interview mit der tz klar: "Es liegt nicht im Interesse des FC Bayern, einen neuen Rekord aufzustellen." Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern räumte aber ein, dass die Entwicklung des Transfermarkts, "was Preise und Tempo betrifft, nur eine Richtung kennt: nach oben".
Nicht nur die Transfersummen, sondern auch die Gehälter machen Rummenigge sorgen: "Die Gehaltsentwicklung [...] ist auch schwindelerregend. Das müssen wir als Verein ja im Mix betrachten. Beides spielt eine Rolle, was die finanzielle Belastung betrifft."
Deshalb müsse sich der Klub noch stärker darauf konzentrieren, bezahlbare Talente zu entdecken und zu holen - "Spieler wie Alphonso Davies", erklärte der Vorstandsvorsitzende: "Auch wenn es am Ende nicht jeder junge Spieler zum Stammspieler schaffen kann, aber der eine, der macht dann sehr viel Spaß."
Rummenigge: UEFA muss Schrauben beim Financial Fairplay anziehen
Grundsätzlich sieht Rummenigge die finanzielle Lage im europäischen Fußball als bedenklich an: "Immer höher, immer schneller, immer weiter - das halte ich für ein Rattenrennen." Am Ende fließe das Geld nur in die Taschen der Spieler und Agenten. "Deshalb appelliere ich ja auch ständig an die UEFA, die Schrauben beim Financial Fairplay anzuziehen", sagte er.
Verbesserungsvorschläge für das FFP liefert er zudem gleich mit: "Die UEFA hat den Schlüssel in der Hand und müsste Financial Fairplay seriöser, stringenter und transparenter umsetzen. Wenn jemand eine Straftat begangen hat, weiß er nach unserem Gesetzbuch, welche Strafe ihn erwartet. Wenn ich gegen das Financial Fairplay verstoße, weiß ich nicht, was mich erwartet. Wir brauchen da klare und transparente Regeln."
Bereits gestern auf der SPOBIS schloss Rummenigge weitere Transfers des FC Bayern in der Winterpause aus, wie SPOX und Goal berichteten. Stattdessen werden die Verantwortlichen Vertragsgespräche mit "verdienten Spielern" führen. Namentlich nannte Rummenigge dabei gegenüber der tz Thomas Müller, Manuel Neuer, David Alaba, Thiago, Jerome Boateng und Javi Martinez.