"Nach der Trennung hat Gianluigi Buffon mich sehr beeindruckt", sagte Müller-Wohlfahrt der Bild: "Er hatte mich als Patient kennengelernt. Kurz vor dem Anpfiff eines Länderspiels gegen Italien kam er noch in den Katakomben des Stadions zu mir und sagte: Du musst zur Mannschaft zurückkommen, die Spieler brauchen dich! Er war wohlgemerkt unser Gegenspieler. Eine große Geste von ihm."
"Mull" war 2015 nach einem Zoff mit dem damaligen Bayern-Coach Guardiola von seinem Amt als Bayern-Arzt zurückgetreten. "Wir konnten nicht miteinander. Er hat sich in meine Kompetenzen eingemischt. Ich weiß aber selbst, was ich bei Verletzungen zu tun habe", erklärte der mittlerweile 78-Jährige.
Er habe sich schließlich gezwungen gesehen, die medizinische Betreuung der Mannschaft zu beenden, so Müller-Wohlfahrt. Auch, weil zu dieser Zeit Uli Hoeneß eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung absitzen musste und deshalb nicht schlichten konnte.
Müller-Wohlfahrt: "Ich hätte Hoeneß so dringend gebraucht"
"Ich hätte ihn so dringend gebraucht. Er hat mir immer den Rücken gestärkt und später gesagt: Da hätte man doch vermitteln können. Uli hatte die Autorität zu sagen: Pep, lass den Mull in Ruhe arbeiten, er hat nie eine Fehlentscheidung getroffen", sagte Müller-Wohlfahrt.
Am 30. Juni 2020 beendete der Mannschaftsarzt seine Tätigkeit bei den Münchnern, zu denen er 2017 zurückgekehrt war, nach über 40 Jahren endgültig.