Das Blatt zitiert eine interne Quelle, laut der "neben quantitativen Zielen" (wie dem Grundgehalt oder Prämien für Einsatzzeiten sowie Teamerfolge) "auch qualitative Ziele" in die zukünftigen Verträge beim FC Bayern eingebaut werden sollen. Eine wichtige Zusatzinfo gibt es außerdem: Das erste DFB-Pokalspiel, wo regelmäßig unterklassige Gegner abgeschossen werden, soll in der Klausel keine Relevanz finden. Gleiches gilt für Elfmeter, um Diskussionen über mögliche Schützen vorzubeugen.
Dadurch erhoffe man sich neben dem wirtschaftlichen Nutzen auch eine Stärkung des Miteinanders im Team, weil nicht nur die Torschützen, sondern auch die Vorbereiter für ihre Leistung entlohnt würden. Die Bayern scheinen jüngst einen enormen Fokus auf die Stärkung des Team-Gedankens und die Kaderzufriedenheit zu legen. Das kommt zwar nicht überall gut an, Matthias Sammer kritisierte zuletzt entsprechende Aussagen von Hasan Salihamidzic, doch ist in der Theorie sicherlich eine gute Sache.
Um auf höchstem europäischen Niveau mithalten zu können, müssen auch in München hohe Gehälter gezahlt werden, laut einer Studie des Portals Capology gar die vierthöchsten auf dem Kontinent - mit 264 Millionen Euro wären dies mehr als bei sämtlichen Spitzenklubs in der Premier League. Diese Kostenaufstellung sei bei den Bayern-Bossen bekannt, es werde allerdings intern "stark bezweifelt", ob sie zutreffe. Auch wenn es denkbar sei, dass die englischen Ausgaben aufgrund der deutlich höheren Fernsehgelder zu niedrig angesetzt seien, gelte dies laut Sport Bild auch für die Zahlen des FC Bayern.
Matthäus: "Mané verdient mehr als in Liverpool"
Dieser könne finanziell mithalten, würde lediglich bei den absoluten Top-Gehältern von über 25 Millionen Euro nicht mitgehen. Stattdessen habe der FCB die Ausgaben in der Kaderbreite stark erhöht und liege auch deshalb über 100 Millionen Euro vor Bundesligakonkurrent Borussia Dortmund. Teil der so genannten Jahresleistungsprämien sind auch die Zahlungen für "ganze Einsätze", die fällig werden, wenn ein Spieler mindestens eine Halbzeit mitwirkt. Bis zu 25 Prozent des Gesamtgehalts könne dies ausmachen.
Auch deshalb deutete Rekordnationalspieler und Ex-Bayern-Profi Lothar Matthäus an, dass der Zeitpunkt der Einwechslung für die Spieler von hoher Relevanz sei: "Bei einem so hochwertigen Angebot an Offensivspielern, wie es aktuell beim FC Bayern vorhanden ist, erhöht das auch ein wenig den Druck auf den Trainer. Die Spieler, die auf der Bank sitzen, sind nicht nur unzufrieden, weil sie nicht auflaufen dürfen - sondern womöglich auch, da ihnen Teile ihres Gehalts verloren gehen."
Er selbst sei als Spieler "ein großer Befürworter von leistungsbezogenen Verträgen" gewesen. Zu Mané meinte er: "Ich bin überzeugt, dass er beim FC Bayern mehr verdient als in Liverpool. Wenn man das als Verein bieten kann, muss man schon vieles richtig gemacht haben."