Konrad Laimer ist beim FC Bayern München der große Gewinner der bisherigen Vorbereitung - und dabei standen die Vorzeichen nicht unbedingt ideal.
Wie es Österreicher eben so an sich haben, verfügt selbstverständlich auch Konrad Laimer über einen ausgezeichneten Schmäh. Schon im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee bewies der 26-Jährige, dass er sich selbst nicht zu ernst nimmt. Beim Einstands-Singen geriet er bei "I sing a Liad für di" von Andreas Gabalier dermaßen aus dem Takt, dass er es sogar selbst bemerkte und die Zuhörer sicherheitshalber darauf hinwies.
Kurz nach Ankunft des FC Bayern in Tokio veröffentlichte der Klub auf seiner eigenen Website ein Interview mit dem ablösefreien Neuzugang von RB Leipzig. Worauf er sich bei der Reise denn besonders freue, wurde Laimer eingangs gefragt: "Jetzt habe ich hier schon einmal Ramen essen dürfen, da weiß ich nicht, ob es noch besser werden kann."
Tatsächlich wurde es für ihn aber noch bedeutend besser: Trotz großer Konkurrenz im zentralen Mittelfeld begann er in beiden Testspielen an der Seite des gesetzten Joshua Kimmich. Platzhirsch Leon Goretzka und der chronisch unzufriedene Ryan Gravenberch saßen zunächst jeweils nur auf der Bank, Marcel Sabitzer wurde mittlerweile für 19 Millionen Euro an Borussia Dortmund verkauft.
Das ist ein deutlicher Fingerzeig von Trainer Thomas Tuchel, der gegen Manchester City (1:2) und Kawasaki Frontale (1:0) in der Startelf wenig experimentierte und weitestgehend seine vermeintlich beste Mannschaft aufbot. "Wir haben nicht viele Spiele, um uns vorzubereiten. Wir wollen Abläufe in unser Spiel bekommen, einen Teamspirit", erklärte Tuchel nach dem Sieg gegen Kawasaki. "Grundsätzlich ist es schon so, dass ich so schnell wie möglich eine Elf finden will."
Laimer darf sich deshalb als großer Gewinner der bisherigen Vorbereitung fühlen - während vor allem auf den zwei Jahre älteren Goretzka das Gegenteil zutrifft. Obwohl er zuletzt seine Liebe zum FC Bayern kundtat, ist ein Abschied nicht ausgeschlossen.