"Tuchel muss die Spieler hinter sich bekommen, er muss eine Mannschaft formen, er muss die Kompaktheit auf und neben dem Platz wieder herstellen", schreibt Matthäus weiter. Denn: Alles, "was Bayern sonst ausgezeichnet hat in der Vergangenheit, ist nicht mehr zu sehen". Es fehle Überzeugung. "Die Mannschaft hat weder die Selbstverständlichkeit noch die Leichtigkeit oder Kompaktheit. Da ist kein Miteinander zu spüren", schreibt Matthäus.
Die Vorstellung in Rom sei "nicht Bayern-like" gewesen, meint Matthäus: "Die meisten Spieler sind nur mit sich selbst beschäftigt, und dafür gibt es ganz sicher Gründe." Es ändere sich bei Bayern "zurzeit zu oft sehr viel und das trägt nicht zur Stabilität in den Köpfen der Spieler bei", schreibt der Weltmeister von 1990. Tuchel und sein Trainerteam seien "nicht nur dafür verantwortlich, welches System man spielt und wer wann zu passen und zu flanken hat, sondern auch, dass die Köpfe der Spieler frei sind. Und die scheinen im Moment blockiert zu sein. Dadurch performt die Mannschaft nicht."
Die ganze Mannschaft funktioniere nicht, "und das schon länger. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive hat man viele Probleme", schreibt Matthäus weiter und zieht einen Vergleich zum Bundesliga-Spitzenreiter: "Wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit Bayer Leverkusen spielt und sich die Bayern dagegen anschaut, muss man sagen: Bayern München stottert."