"Ich kann die Entscheidung von Julian verstehen", sagte Matthäus bei Sky, "er möchte jetzt mit Euphorie im Land und im Team eine tolle Europameisterschaft spielen und dann die großartige Erfahrung einer WM mitnehmen. Das verstehe ich und finde es klasse, dass er unser Bundestrainer bleibt."
Als Bayern-Verantwortlicher hätte er Nagelsmann vor zwölfeinhalb Monaten "niemals entlassen", sagte Matthäus und kritisierte, die Münchner hätten "ihn damals viel zu oft im Regen stehen lassen". Nagelsmanns Entscheidung für den DFB habe wohl auch mit der Stimmung beim FC Bayern zu tun: "Bei Julian standen nicht alle geschlossen hinter der Idee. Und das wusste er vermutlich."
Leichter werde es für die Bayern nun nicht, "den dritten Trainer davon zu überzeugen, dass er wirklich derjenige ist, den alle im Verein wollen", meint Matthäus. Favoriten seien für ihn Ralf Rangnick und Roger Schmidt, wenn es ein deutscher Trainer sein solle. "Wenn die Sprache keine Priorität hat, dann würde ich Unai Emery bevorzugen."
Bei dem von spanischen Medien zum Favoriten erklärten Zinédine Zidane ist Matthäus skeptisch, "ob er eine Liebe zu Bayern und Deutschland hat oder lieber zu Juventus oder nochmal zu Real gehen würde". Auch die Option, Zidane den ehemaligen Bayern-Spieler Franck Ribéry zur Seite zu stellen, sehe er nicht: "Ribéry ist eine große Legende in München, aber soll er jetzt der Dolmetscher von Zidane werden? Viel Erfahrung als Trainer hat er nun mal nicht."