"Hut ab!" Ex-Manager Michael Reschke lobt FC Bayern für Transfers - und findet deutliche Worte zu Joshua Kimmich

Von Stefan Petri
Michael Reschke
© getty

Michael Reschke, der ehemalige Kaderplaner des FC Bayern München, hat die bisherigen Transferaktivitäten des deutschen Rekordmeisters in einem Interview unter die Lupe genommen. Sein Urteil fällt sehr positiv aus - er sieht aber auch noch eine Menge Herausforderungen für Max Eberl und Christoph Freund.

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Die Bayern haben die Transfers von Hiroki Ito (VfB Stuttgart) und Michael Olise (Crystal Palace) bereits eingetütet, am Donnerstagmorgen wurde dann auch noch João Palhinha als Neuzugang vorgestellt.

Auf der Liste der Bayern-Verantwortlichen sollen zudem Jonathan Tah und der niederländische Spielmacher Xavi Simons stehen.

Außerdem hat Josip Stanisic nach seiner Rückkehr von Bayer Leverkusen langfristig verlängert.

"Zunächst muss man sagen: Hut ab! Max Eberl und Christoph Freund sind sehr fleißig", lobte Reschke im Gespräch mit Sky. "Die bisherigen Verpflichtungen machen einen guten und schlüssigen Eindruck. Dazu muss man Boey und Zaragoza eigentlich auch als Neuzugänge bewerten. Sie sind zwar im Januar gekommen, aber sie haben in der vergangenen Saison fast gar nicht gespielt."

Was Jonathan Tah angeht, ist Reschke "etwas zwiegespalten", verriet er: "Bei Tah schlägt mein Herz noch ein kleines bisschen für Leverkusen. Ich hätte mich gefreut, wenn er bei Bayer 04 geblieben wäre." Sollte der Nationalspieler auch noch kommen, "sind die Bayern hinten von der Anzahl der Spieler her viel zu breit aufgestellt. Sie müssen normalerweise noch Abwehrspieler abgeben, und zwar nicht nur wegen der Konkurrenzsituation, sondern ganz sicher auch aus wirtschaftlichen Gründen."

Auch im Mittelfeld sei die Konkurrenzsituation nun sehr groß: "Wenn du sagst, Palhinha ist bei dem Investment normalerweise auf der Sechs gesetzt, dann hast du daneben auf der Achterposition mit Pavlovic, Laimer, Kimmich und Goretzka ein sehr großes Angebot. Es wird sehr herausfordernd sein, jetzt für diese Spieler interessante Märkte zu finden", erklärte Reschke. Sein Fazit: "Das ist keine leichte Situation für Eberl und Freund."

Allerdings verhandle das Duo aus einer "Position der Stärke, weil sie sagen können: 'dann bleibt der Spieler halt hier', wenn man keine Lösung findet. Das ist auch Teil des Pokerspiels."

Noch ungeklärt ist die Situation von Joshua Kimmich. Der vielseitige 29-Jährige hat noch Vertrag bis 2025, eine Vertragsverlängerung gab es bislang nicht.

"Ich würde alles daransetzen, Kimmich zu behalten", betonte Reschke. "Ein Spieler, der diese Mentalität und diese Ausstrahlung hat und der über Jahre hinweg auf internationalem Niveau so abgeliefert hat - und dann noch auf zwei Positionen: als Außenverteidiger und im inneren Mittelfeld."

Er habe Kimmich "immer mehr als Achter denn als Sechser gesehen", verriet er. "Deswegen könnte es mit Palhinha sehr gut passen."