"Die Defensive ist und bleibt die Achillesferse des FC Bayern", schrieb Matthäus nach dem 3:2-Sieg der Münchner beim VfL Wolfsburg in seiner Sky-Kolumne.
In diesem Zusammenhang kritisierte der Rekordnationalspieler einmal mehr den Transfer von Matthijs de Ligt zu Manchester United, obwohl der Niederländer in den vergangenen beiden Jahren der stabilste Innenverteidiger beim deutschen Rekordmeister gewesen sei.
"Er war der Abwehrchef. Nun sind die Bayern wieder auf der Suche nach einem Nachfolger für David Alaba. Für mich ist das ein Armutszeugnis, dass dieser Leader fehlt. Wir reden hier schließlich vom FC Bayern", so Matthäus.
Die derzeitigen Innenverteidiger im FCB-Kader hätten mit sich selbst zu tun, meinte der 63-Jährige: "Ein Leader muss mit sich im Klaren sein, er muss von der Mannschaft anerkannt werden."
Matthäus: "Viele schütteln deshalb nur den Kopf"
Die Fehler von Min-jae Kim und Dayot Upamecano seien auch in der Kabine ein Thema, schrieb Matthäus.
"Der Klub hat Großes vor und jetzt geht es wieder so weiter wie es in der vergangenen Saison aufgehört hat. Wenn de Ligt nicht verkauft worden wäre, hätte ich jetzt als FC Bayern kein Kopfzerbrechen. Viele - auch in der Mannschaft - schütteln deshalb nur den Kopf. Denn die Spieler wissen auch, dass sie in der Defensive wackeln. Und dann wird der für viele beste Abwehrspieler verkauft", meckerte der frühere Bayern-Profi.
Er wolle Kim nicht zu nahe treten, so der Weltmeister von 1990. Aber: "Er hat einfach nicht das klare, schnelle Passspiel mit einer gewissen Sicherheit gepaart, die es braucht. Das hat mir bei ihm von Anfang an nicht gefallen. Bei ihm hoppelt der Ball. Das ist nicht das, was ich auf höchstem Niveau erwarte, das ist nicht Bayern München. Auch die Zweikampfstärke, die er in Neapel noch hatte, besitzt er im Moment nicht."
Matthäus: Zweifel an Goretzka "unverständlich"
Dass die Bayern-Verantwortlichen an Leon Goretzka zweifeln, sei für ihn "unverständlich", erklärte Matthäus außerdem: "Ich kenne ihn als Menschen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich etwas zu Schulden kommen lassen hat."
Der 29-jährige Mittelfeldspieler könne womöglich sogar die Schwierigkeiten in der Innenverteidigung beheben.
"Wenn er bleibt und die Probleme in der Innenverteidigung weiter Bestand haben, wäre er sicherlich eine Alternative, über die man nachdenken muss", so Matthäus.