"Die Bayern haben ihre Finanzen im Griff, aber man ist vorsichtiger. Das liegt auch an den Spielergehältern, die in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind", schrieb Matthäus in seiner Kolumne für Sky. Das läge allerdings nicht an Uli Hoeneß oder Max Eberl sondern an Leuten, "die jetzt nicht mehr Verein sind." Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung der ehemaligen Führungsriege um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.
Um Top-Spieler in den letzten Jahren an die Säbener Straße zu locken, habe der FC Bayern beim Thema Gehalt zu tief in die Tasche gegriffen. "Wenn Manuel Neuer oder Robert Lewandowski 20 Millionen verdienen, heißt es ja nicht, dass andere Profis auch so viel bekommen müssen. Ausnahmespieler verdienen Ausnahmegehälter. In diesem Punkt hat man etwas die Kontrolle verloren, und das soll jetzt korrigiert werden - was allerdings keine einfache Aufgabe für die Verantwortlichen ist", so Matthäus weiter
Diese Verfehlungen in der Transferpolitik würden nun zu Schwierigkeiten bei der Verpflichtung von aktuellen Wunschspielern führen: "Wenn zu viele Spieler zu viel verdienen, kannst du bei Transfers vielleicht auch nicht ins oberste Regal greifen. Du musst zukunftsorientiert denken und vielleicht nicht sagen, 'wir kaufen einen Kane', sondern 'wir kaufen einen jüngeren Spieler, dessen Marktwert sich im Lauf der Zeit nach oben entwickelt.'"
Unter dem im Sommer 2023 entlassenen Führungsduo um Kahn und Salihamidzic hatte der FC Bayern seine Transferpolitik grundsätzlich neu ausgerichtet und internationale Top-Spieler wie Sadio Mané, Matthijs de Ligt oder Harry Kane mit teilweise hoch dotierten Verträgen ausgestattet.
In der laufenden Transferperiode kamen mit Hiroki Ito, João Palhinha und Michael Olise eher unbekanntere, jüngere und entwicklungsfähigere Spieler nach München. Dafür legte der deutsche Rekordmeister rund 100 Millionen Euro auf den Tisch.
Auch mit dem erst 17-jährigen Désiré Doué soll sich der FCB intensiv beschäftigt haben. Laut Sky gab der Youngster den Bayern allerdings einen Korb und wird sich stattdessen PSG anschließen. "Es schön zu sehen, dass Bayern an solche Spieler herangeht und eine gewisse Fantasie entwickelt hat", meinte Matthäus dazu.
Für weitere Neuverpflichtungen müssen die Bayern laut Sportvorstand Max Eberl zunächst ohnehin Spieler abgeben. Mit De Ligt und Noussair Mazraoui stehen zwei Akteure dem Vernehmen nach unmittelbar vor einen Wechsel zu Manchester United in die Premier League.