Uli Hoeneß knöpft sich FC-Bayern-Experte Lothar Matthäus vor: "Das geht mir langsam auf den Sack!"

Von Justin Kraft
Uli Hoeneß
© Getty

Uli Hoeneß hat die Nase voll von einem Bayern-Experten, der sich nahezu jeden Tag zum FCB äußert.

Cookie-Einstellungen

Uli Hoeneß hat bei einem Sponsorentermin kundgetan, dass er von TV-Experte Lothar Matthäus und seiner Reichweite genervt ist. Außerdem äußerte sich der Ehrenpräsident zu weiteren Medienberichten rund um ihn und den FC Bayern München.

"Für die Baustellen ist ja bei uns der Lothar Matthäus zuständig", fing Hoeneß an: "Wenn ich seinen Schmarrn da immer jeden Tag lesen muss. Das geht mir langsam auf den Sack."

Der 72-Jährige habe "das Gefühl, dass unsere Leute gute Arbeit machen. Und ich weiß ja, was am 1. September bei uns unter Vertrag ist und ich bin ziemlich sicher, dass wir eine Mannschaft haben werden, die Deutscher Meister werden kann. Leverkusen wird auch eine sehr starke Mannschaft haben, das wissen wir. Aber der FC Bayern hat gut aufgerüstet."

Er habe "den Trainer jetzt das eine oder andere Mal kennengelernt. Da wird gearbeitet und das ist etwas, was uns gefehlt hat". Ein Seitenhieb gegen Thomas Tuchel, mit dem Hoeneß zuletzt aneinander geraten war?

Auch zur Berichterstattung rund um seinen Einfluss auf das Transfergeschehen äußerte sich das Aufsichtsratsmitglied. So wurde mehrfach berichtet, dass Hoeneß ein "Machtwort" in Sachen Transfers gesprochen habe. "Das ist ein totaler Schwachsinn", polterte der ehemalige Manager: "Genau das ist die Bild-Zeitung. Ich habe kein Machtwort gesprochen. Ich habe mitgeteilt, was der Aufsichtsrat des FC Bayern beschlossen hat. Und ihr alle miteinander, inklusive Lothar Matthäus, könnt nicht lesen. Und nicht zuhören."

Und weiter: "Es gibt einen Beschluss des Aufsichtsrats, der besagt: Wir haben 125 Millionen ausgegeben, und wenn danach noch neue Spieler kommen, muss auch erstmal verkauft werden. Das habe ich mitgeteilt. Und es ist nicht mein Machtwort, sondern das Machtwort des Aufsichtsrats in seiner Gänze. Und ihr müsst lernen, lernen, zuzuhören und die Wahrheit zu schreiben. Das ist für euch ein ganz, ganz großes Problem, jahrein, jahraus. Ich möchte nichts mehr dazu sagen."

Neben Dietmar Hamann ist Lothar Matthäus der Experte, der sich rund um den FC Bayern München wohl am häufigsten äußert – und auch medial zitiert wird. Zuletzt teilte der Weltmeister von 1990 gegen Hoeneß aus: "So wie Uli Hoeneß vor einem Jahr mit seinen Aussagen Richtung Tottenham Kane teurer gemacht hat, so macht er jetzt mit seinen öffentlichen Ansagen über Verkäufe die eigenen Spieler billiger."

Auf eine Replik von Lothar Matthäus wird man vermutlich nicht lange warten müssen. Für Uli Hoeneß und den FC Bayern geht die Saison am 16. August beim SSV Ulm im DFB-Pokal los. Am 25. August spielt der Rekordmeister am ersten Spieltag der Bundesliga auswärts beim VfL Wolfsburg. Genug Zeit also, um die kleine Fehde mit Matthäus noch vor Saisonstart mit weiterem Leben zu füllen.