"Apropos Geisterfahrer...": Toni Kroos schaltet sich in Debatte um Jamal Musiala ein und verteilt Seitenhieb gegen Dietmar Hamann

Von Christian Guinin
Toni Kroos, Jamal Musiala
© getty

Toni Kroos hat sich in der Debatte um Jamal Musiala zu Wort gemeldet und den Offensivspieler des FC Bayern München nach der Kritik von Dietmar Hamann verteidigt. Dabei konnte sich der ehemalige Nationalspieler auch einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen.

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"Apropos Geisterfahrer. Felix, du wolltest noch über Didi Hamann sprechen, habe ich das richtig vernommen?", witzelte Kroos im Podcast 'Einfach mal Luppen', welchen er zusammen mit seinem Bruder Felix betreibt.

Anstatt sich allerdings weiter an Hamann aufzureiben, widmete sich Kroos voll und ganz Musiala und stärkte diesem nach der Kritik den Rücken. Deutschland müsse "sehr froh" sein, dass es Ausnahmekönner wie den Bayern-Star oder Leverkusens Florian Wirtz in den eigenen Reihen habe, so der 34-Jährige.

Nach solchen Spielern hätte die Nationalmannschaft "jahrelang gelechzt. Die werden uns in den nächsten Jahren tragen müssen, die werden uns in den nächsten Jahren die Spiele gewinnen müssen. Sie können aus einer scheinbar ungefährlichen Situation eine gefährliche machen können - und zwar ganz alleine".

Kroos verneinte dabei nicht einmal, dass es grundlegende Unterschiede zwischen den beiden 21-Jährigen gebe. Während Wirtz eher eine "'Leck-mich-am-Ar***'-Mentalität" besitze, "einen Tick geradliniger" agiere und "in der letzten Situation nochmal den Kopf hoch" hebe, hätte Musiala seine Stärken eher auf engstem Raum in den direkten Duellen. "Für ihn ist ein eins gegen zwei vielleicht wie für andere ein eins gegen eins. Jamal hat keine Angst, wenn zwei Leute kommen oder einer auch ganz dicht dran ist und kann das eben dann lösen mit seiner Qualität."

Für den deutschen Fußball seien die unterschiedlichen Spielweisen der beiden Youngster aber etwas Gutes. "Wenn Deutschland in Zukunft Titel gewinnen möchte, dann wird es in den nächsten Jahren immer gute Turniere von Musiala und Wirtz brauchen, um da eine Chance drauf zu haben", so Kroos.

Hamann hatte Musiala jüngst vorgeworfen, "eher ein Einzelspieler und oft ein Alleinunterhalter" auf dem Platz zu sein. "Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln", kritisierte der 51-Jährige.

Darüber hinaus verriet der Sky-Experte, dass der FC Bayern seiner Meinung nach mit Wirtz besser dran sei als mit Musiala. "Wenn ich aus Bayern-Sicht Wirtz und Musiala tauschen könnte, würde ich es gleich morgen tun."

Im Anschluss gab es für Hamanns Aussagen von vielen Seiten Kritik. So betonte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, die Causa "komplett anders" zu sehen und auch der FC Bayern München in Person von Sportvorstand Max Eberl wies die Vorwürfe scharf zurück: "Er kann Spiele entscheiden und ist zudem ein absoluter Teamplayer. Warum er dann kritisiert wird, ist mir nicht ganz ersichtlich. Das ist ein wenig absurd."

Musiala spielt seit 2019 in München, 2020 wurde er in den Profikader aufgenommen. In 168 Pflichtspielen erzielte er dabei 45 Tore und bereitete 34 weitere vor.

In der Nationalmannschaft stehen bei ihm in mittlerweile 36 Spielen 6 Tore und 8 Vorlagen zu Buche.