Michael Ballack hat sich irritiert von der Personalpolitik des FC Bayern gezeigt. Der ehemalige Mittelfeldstar sprach in einem Interview mit dem kickervor allem die Transferplanung in der Defensive an und wunderte sich darüber, dass das Thema Finanzen in der öffentlichen Diskussion solch eine große Rolle spielt.
Ballack erklärte mit Blick auf die Rochaden in der Viererkette, wo die Münchener Matthijs de Ligt an Manchester United abgegeben hatten: "Gerade in der Abwehr gab es einige Entscheidungen, die man sicherlich anders hätte treffen können und die auch viele Fans wohl anders getroffen hätten. Die Verantwortlichen haben es anders gelöst, und das wird sicher seine Gründe haben."
Ballack zielte damit auf den "finanziellen Aspekt" ab: "Das hat beim FC Bayern bislang eigentlich so nie eine Rolle gespielt, zumindest nicht eine solch große, dass man es so offen wie jetzt kommuniziert hat."
Die Bayern verkauften de Ligt für mehr als 45 Millionen Euro Ablöse nach Manchester und bekamen damit einen Top-Verdiener von der Gehaltsliste. Bei anderen Akteuren mit hohem Salär gelang dies dagegen nicht.
In Zusammenhang mit entsprechenden Äußerungen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Sommer sieht Ballack eine Brisanz: "Uli Hoeneß hat ja ganz klar gesagt, dass es ums Gehaltsgefüge geht und der sehr teure Kader abgespeckt werden muss. Und wenn Uli Hoeneß so etwas thematisiert, dann hat das schon ein besonderes Gewicht. Das Thema sorgte vor Saisonbeginn für Diskussionen, und es wird auch während der Saison Gesprächsstoff bleiben."