In einer Welt wie in München sei es "sehr schwierig, notwendige Veränderungen anzustoßen und auch mal neue Wege zu gehen", sagte der 55-Jährige im Interview mit Sports Illustrated.
Er sei "auch heute noch davon überzeugt, dass die Stellschrauben, an denen wir gedreht haben, absolut die richtigen für den FC Bayern waren", führte Kahn weiter aus, "aber der FC Bayern ist sehr politisch, und die Kräfte wirken aus unterschiedlichen Richtungen. Das in den Griff zu bekommen ist die größte Herausforderung."
Der frühere Weltklassekeeper war bei seinem Ex-Klub 2021 zum Vorstandsvorsitzenden aufgestiegen. Im Mai 2023 entließen ihn die Münchner nach internen Differenzen jedoch schon wieder - wie auch den damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Kahn: "Sehen sich schnell großer Fankritik ausgesetzt"
Überhaupt tue sich der Fußball, "speziell in Deutschland, mit Veränderungen sehr schwer", betonte Kahn: "Die Verantwortlichen, wie auch der gescheiterte Investoren-Einstieg bei der DFL wieder gezeigt hat, sehen sich schnell großer Fankritik ausgesetzt - durch Gruppen, die zwar in der Minderheit, aber sehr laut sind. Die Verantwortlichen würden vielleicht gerne im Sinne des Vereins das eine oder andere ändern, zögern aber, weil die Gefahr besteht, dass sie sich auf der nächsten Jahreshauptversammlung massiver Kritik ausgesetzt sehen und befürchten müssen, als Präsident nicht mehr gewählt zu werden."
Der Fußball müsse aber aufpassen, so Kahn. Es habe sich "auch aufgrund der äußerst erfolgreichen Vergangenheit eine gewisse Erwartungshaltung entwickelt. Man denkt: Es geht immer so weiter, ich mache das Fenster auf, und die Einnahmen regnen herein. Das wird in Zukunft nicht mehr so einfach sein. Der Fußball wird sich gegen immer stärkere Konkurrenz durchsetzen müssen."