"Kompletter Unsinn!" Hasan Salihamidzic giftet nach Aussagen über Florian Wirtz gegen Lothar Matthäus - Julian Nagelsmann reagiert

Von Oliver Maywurm/SID
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Laut Matthäus ließ Salihamidzic einst die mögliche Chance verstreichen, Wirtz zu Bayern zu holen. Brazzo widerspricht jedoch deutlich.

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Bayern Münchens ehemaliger Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat einer Behauptung von Lothar Matthäus widersprochen, wonach er sich einst beim FCB gegen eine Verpflichtung von Florian Wirtz ausgesprochen haben soll.

Matthäus hatte am Sonntagabend bei Sky90 von einem Streitgespräch zwischen Salihamidzic und dem damaligen Bayern-Trainer Hansi Flick vor einigen Jahren berichtet. Er glaube, dass Wirtz seinerzeit "zu haben gewesen" wäre und Flick das Mittelfeldjuwel gerne von Bayer Leverkusen nach München geholt hätte: "Aber bei Bayern München wollte man ihn nicht haben", so Matthäus.

Vom Moderator der Sendung gefragt, wer genau Wirtz nicht bei Bayern wollte, antwortete der Rekordnationalspieler: "Hasan (Salihamidzic, d. Red.) anscheinend nicht."

Am Montag reagierte Salihamidzic, der Bayern 2023 verlassen musste, auf Matthäus' Aussagen. Der 47-Jährige stellte gegenüber Bild klar: "Es gab nie dieses Streitgespräch, von dem Lothar Matthäus spricht. Auch habe ich mit Hansi Flick über einen Transfer von Florian Wirtz zu keinem Zeitpunkt gesprochen. Das ist kompletter Unsinn."

"Sollte nicht ständig Lügen über mich und den FC Bayern verbreiten"

Matthäus, sein ehemaliger Mannschaftskamerad bei den Bayern, "sollte in seiner Rolle als Experte seine Quellen besser prüfen, bevor er solche unhaltbaren Gerüchte in die Welt setzt und nicht ständig Lügen über mich und den FC Bayern verbreiten", betonte Salihamidzic weiter.

Salihamidzic führte aus, dass sie Wirtz' Entwicklung bei Bayern "seit der Jugend verfolgt haben. Unsere gesamte Scoutingabteilung wie auch der Klub waren von seinem Talent und seinen Fähigkeiten begeistert."

Wirtz, der Anfang 2020 mit 16 aus dem Nachwuchs des 1. FC Köln ins nahegelegene Leverkusen gewechselt war, habe sich jedoch "in seinem familiären Umfeld entwickeln und seinen Schulabschluss in seiner Heimat machen" wollen. "Das haben wir respektiert", unterstrich Salihamidzic.

Auch später, als Flick beim FCB bereits von Julian Nagelsmann ersetzt worden war, habe man sich beim Rekordmeister "noch einmal mit Wirtz intensiver beschäftigt, obwohl er sich damals gerade das Kreuzband gerissen hatte. Das allein zeigt schon, wie überzeugt wir von dem Spieler waren. Aber damals war aufgrund seiner Vertragssituation und seiner Karriereplanung ein Transfer nicht realisierbar", so Salihamidzic.

Matthäus: Flick wollte Wirtz schon mit 17 zum FCB holen

Derweil kommentierte Matthäus wiederum die Reaktion von Salihamidzic, mit dem er einst 60-mal gemeinsam für Bayern auf dem Platz gestanden hatte, bei Bild: "Ich weiß mit Sicherheit, dass Hansi den jungen Florian Wirtz bereits im Alter von 17 zu Bayern holen wollte und der Klub diesem Wunsch nicht nachgekommen ist", erklärte der 63-Jährige.

Er stellte klar, dass seine Aussagen "nicht gegen Hasan gerichtet" waren. "Ich wollte damit sagen, dass Hansi immer ein Auge auf junge Spieler hat und bevorzugt mit ihnen arbeitet. Das beweist er aktuell ja auch wieder beim FC Barcelona."

Wer hat recht? Julian Nagelsmann berichtete, er wisse um "die genauen Strömungen des Informationsflusses" - verraten wolle er aber nichts. "Es ist mir ehrlich gesagt auch wurscht. Ich weiß nicht, ob man sowas immer öffentlich austragen muss, aber wenn sie es machen wollen, sollen sie es machen."

Nagelsmann ergänzte schmunzelnd, es wäre "sehr teuer" geworden - "und so viel Geld hat keiner gefunden".

FC Bayern weiterhin an Florian Wirtz dran

Wirtz hat sich in Leverkusen bekanntlich mittlerweile zu einem der besten Spieler der Welt entwickelt. Dass Bayern den 21-jährigen deutschen Nationalspieler nur zu gerne so bald wie möglich an die Säbener Straße holen würde, ist kein Geheimnis. Inzwischen müsste der FCB für Wirtz aber natürlich weitaus mehr zahlen als noch vor einigen Jahren.

Neben den Bayern sollen zahlreiche weitere internationale Spitzenvereine an Wirtz interessiert sein, vor allem Real Madrid, der FC Barcelona und der FC Liverpool werden immer wieder genannt. Wirtz hat in Leverkusen noch einen bis 2027 gültigen Vertrag und sein Vater und Berater betonte in der Vergangenheit bereits mehrfach, dass man sich in Leverkusen weiterhin sehr gut aufgehoben fühle und beim nächsten Karriereschritt keine Eile habe.