14.34 Uhr: So, das war's, die Herren verlassen das Podium. Fazit: In der Sache hat sich wenig getan. Aber beide Seiten versuchen, gutes Wetter zu machen. Offenbar waren alle überrascht über die heftigen öffentlichen Reaktionen. Entsprechend haben sich alle an die eigene Nase gefasst und Fehler eingestanden. Klar ist aber auch, das war gerade bei den Aussagen von Zwanziger deutlich zu spüren: Das Vertrauensverhältnis ist belastet, Zwanziger ist persönlich verletzt vom forschen Auftreten von Bierhoff. Unterm Strich haben sich aber alle geeinigt: Volle Konzentration gilt nun der WM.
14.33 Uhr: Niersbach erklärt noch, dass es Überlegungen gab, sich intensiv auf die Suche nach dem Maulwurf zu machen, der die Interna in die Medien brachte. Aber auch dieses Thema ist offenbar erledigt: "'Leider sind in diesem Fall Indiskretionen nach außen gedrungen, aber wir werden da nicht weiter nachforschen. Es wird keinen Maulwurf-Beauftragten geben. Wir machen den Deckel drauf."
14.29 Uhr: Bierhoff zieht noch einmal ein Fazit und erklärt, dass vieles in erster Linie ein Missverständnis war. Das Ultimatum von Zwanziger war gar keins - und Bierhoff hat gelernt: "Bei den nächsten Vertragsverhandlungen werde ich sicher nicht gleich mit einem ausgearbeiteten Papier auftauchen. Gerade wenn man so ein Verhältnis hat wie wir hier, muss man da vielleicht gleich darüber persönlich sprechen."
14.25 Uhr: Löw will keine Fragen zu seiner Zukunft nach der WM beantworten. Aber: "Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen: 'Ob mit oder ohne Vertragsverlängerung - ich bin sicher, dass ich meine Mannschaft optimal vorbereiten werde.' Ich kann mit der Situation, die wir heute geschaffen haben, sehr gut leben."
14.22 Uhr: Zwanziger bestätigt, dass es bis nach der WM keine weiteren Gespräche geben wird: "Wenn ein gut gemeintes Projekt mal so in die Hosen geht, muss man vielleicht auch mal Zeit vergehen lassen."
14.20 Uhr: Zwanziger erzählt, wie er die Vertragsangebote, die ihm Bierhoff übergeben hatte, empfunden hat. Es habe darin ein "Ungleichgewicht" gegeben. Heißt vermutlich: Bierhoff hat wohl tatsächlich eine Art Ausgliederung der Nationalmannschaft gefordert. Zwanziger versichert aber: "Ich habe Oliver Bierhoff gewollt, weil wir ein Gesicht brauchen. Wir haben auf einer gemeinsamen Basis nie Verträge gebraucht. Wir hatten ein vertrauensvolles Verhältnis, das nahe an einer Freundschaft war. Entsprechend war ich von den Entwicklungen wirklich auch emotional betroffen. Ich habe die Verträge gesehen und gesagt: 'Was soll das denn jetzt? Das geht ja wohl gar nicht.' Wir haben heute aber gesprochen. Natürlich wird nicht alles sofort wieder so sein, wie es war, aber ich sehe gute Chancen, das Verhältnis wieder aufzubauen."
14.14 Uhr: Und jetzt spricht Theo Zwanziger: "Die Sache ist sehr ernst. Es geht um die Vorbereitung für die WM. Auch wenn es gravierende Meinungsverschiedenheiten gab, müssen wir die nun zurückstellen. Keiner der hier Anwesenden hat das Recht der Öffentlichkeit so ein Szenario zu präsentieren." Und jetzt kommt's: "Diese Mannschaft braucht den Trainer. Sie braucht Jogi Löw. Alle, die hier sitzen, sind irgendwie auswechselbar, aber der Erfolg ist nur mit diesem Trainer möglich, das war immer schon meine Meinung."
14.11 Uhr: Nun spricht Niersbach: Er bedauert, dass sich die Beteiligten erst so spät ausgesprochen haben: "Ich habe mit Jogi Löw gesprochen und gesagt: 'Was sind wir nur für Hornochsen, dass wir so eine Diskussion in der Öffentlichkeit zulassen. Dass wir als feindliche Parteien abgebildet werden." Niersbach erklärt, dass das kolportierte "Ultimatum" in Wirklichkeit nur ein "Vertragsangebot" war. Auch hier bedauert er Mängel in der Kommunikation: "Das ist unglücklich gelaufen, dass das die andere Seite als Ultimatum auffasst."
14.08 Uhr: Jetzt ist Oliver Bierhoff an der Reihe. Er fragt sich, was falsch gelaufen ist. Er bedauert, dass das Vertrauensverhältnis der letzten Jahre und belastet ist: "Ich habe mit Theo Zwanziger gesprochen und mich entschuldigt. Aber ich hatte eigentlich eine gute Intention. Trotzdem tut es mir leid, dass ich seine Gefühle verletzt habe. Das hätte so nicht kommen müssen. Damit ist die Sache nun aber auch abgehakt. Wir haben eine Mission, der jetzt unsere volle Konzentration gilt. Auch nach einem Streit sollte man sich zurück erinnern, was man geleistet hat - und in der täglichen Arbeit wieder das Vertrauen aufzubauen."
14.02 Uhr: So, die Herren sind da. Jogi Löw macht gleich den Anfang: "Wir haben gestern lange, intensive und vertrauensvolle Gespräche geführt - und wir haben eine klare Linie gefunden, bis zur WM: Alle Dinge, alle Missverständnisse sind aus dem Weg geräumt. Diese Dinge dürfen und werden uns nicht bis zur WM begleiten. Es wird da auch keine Zugabe mehr geben. Wir sind uns einig, dass unser gesamtes Interesse nun der WM gilt. Wir haben eine unglaublich hohe Verantwortung, weil wir das Land Deutschland vertreten. Wir werden alles tun - und ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Turnier spielen."
13.03 Uhr: Der ungewohnt raue Ton in der einstigen Wohlfühloase des DFB - der sonst so penibel jede Aussage prüft, bevor sie an die Medienvertreter geht - führt mittlerweile zu düsteren Szenarien im Boulevard: Selbst ein Rücktritt des Trainergespanns noch vor der WM sei angeblich nicht mehr auszuschließen. Höchste Zeit also für eine Stellungnahme! Für 14 Uhr hat der DFB nun außerplanmäßig eine Pressekonferenz anberaumt. Mit Löw, Bierhoff, DFB-Präsident Zwanziger und Generalsekretär Wolfgang Niersbach haben sich alle am Streit beteiligten Personen angekündigt. Mal sehen, was sie uns zu sagen haben. Bald geht's los. Bis dahin!
12.53 Uhr: Bundestrainer Jogi Löw selbst zeigte sich indes reichlich enttäuscht vom Verlauf der letzten Tage. Zu Recht stellt er sich die Frage, wie bestimmte Dinge in die Medien gelangten, und wer damit welche Ziele verfolgt: "Was mich persönlich irritiert, ist, dass manche Dinge an die Öffentlichkeit gekommen sind, die intern am Tisch besprochen wurden. Ich fühlte mich wie vor den Kopf gestoßen."
12.50 Uhr: Eigentlich wollte sich Jogi Löw in diesen Tagen mit seinem Stab in Frankfurt auf die WM einschwören, nun hat sich die Veranstaltung plötzlich zu einem Krisengipfel entwickelt: Die Vertragsgespräche sind überraschend gescheitert, Interna sind an die Öffentlichkeit gelangt, die Stimmung ist gekippt, die Fronten haben sich verhärtet. Vor allem Teammanager Oliver Bierhoff ist durch seine Forderungen (Gehaltserhöhung, Veto-Recht bei künftigen Bundestrainern, Zusammenarbeit mit konkurrierenden Werbepartnern) mittlerweile heftig in die Kritik geraten, eine Vertragsverlängerung nach der WM gilt als sehr fraglich.
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